HYPNOS (SWE) - Hypnos
Mehr über Hypnos (SWE)
- Genre:
- Hard Rock / Heavy Metal
- ∅-Note:
- 9.50
- Label:
- Crusher Records
- Release:
- 26.09.2014
- Hands Of Evil
- Hypnos
- Nightmares
- Moving Too Fast
- The Mountain
- Invaders
- Abracassus
- How To Handle Madness
Von wegen Schlaf
Selten wurde in jüngerer Zeit ein Album mit einem solchen Paukenschlag eröffnet, wie jener auf 'Hands Of Evil', dem selbstbetitelten Debütalbum der Schweden HYPNOS. Denn was mich hier vom ersten Takt an überfällt, ist einer der besten Songs der letzten Jahre, der gleichzeitig so klingt, als käme er direkt aus dem Jahre 1978. Handelt es sich also um eine weitere Retro-Rock-Platte? Mitnichten, denn auch wenn es hier nach den 70ern tönt, dann nach einer ganz bestimmten Band, nämlich JUDAS PRIEST. Der achtminütige Startschuss zu "Hypnos" klingt nicht nur dank des Gesangs wie ein vergessenes Juwel des Priestschen Frühwerks. Von der herrlichen, warmen Gitarrenarbeit über die Gesangsmelodien bis hin zur Stimme, die einem jungen Metal God beängstigend nahekommt, schreit hier alles JUDAS PRIEST, bis zu dem Punkt, wo die jungen Schweden auch noch ein Flötensolo auffahren und ich endgültig dahinschmelze.
Nach einer solchen Eröffnung ist es eigentlich egal, wie der Rest des Albums ausfällt, doch glücklicherweise lässt HYPNOS bei den restlichen sieben Liedern kaum nach. Diese sind zwar kürzer ausgefallen und wildern in verschiedensten anderen klassischen Rock-Gefilden, können es in puncto schlüssiges Songwriting aber nicht immer mit 'Hands Of Evil' aufnehmen. Die Band hat schlicht zu viele Ideen und zu viel Spielfreude für die verbleibenden Songs und so triumphiert Enthusiasmus hin und wieder über Songwriting, was mir bei einem Album wie "Hypnos" aber ziemlich egal ist. Hier gibt es klassischen Hard Rock an der Grenze zum frühen Heavy Metal, herrlich natürlich produziert und überragend eingespielt. Jedes Lied quillt vor Ideen und Begeisterung förmlich über und HYPNOS katapultiert sich mit diesem Debüt direkt in die vordersten Ränge meiner bisherigen Jahrescharts, wo das Album wohl auch am Jahresende noch zu finden sein wird.
Wer alte JUDAS PRIEST, SLOUGH FEG oder die Landsmänner HORISONT, die vom gleichen Label entdeckt wurden mag - und wer tut das nicht? - der braucht "Hypnos" unbedingt. Ich bin begeistert und ihr, liebe Leser werdet es auch sein.
- Note:
- 9.50
- Redakteur:
- Raphael Päbst