HYPOTHESIS, THE - Evolve
Mehr über Hypothesis, The
- Genre:
- Melodic (Death) Metal
- ∅-Note:
- 6.00
- Label:
- Noble Demon
- Release:
- 18.10.2024
- Wanderer
- Here I Stand
- Watch The World Burn With Me
- Evolve
- Where The Dreams Come To Die
- From The Ashes
- Dead Cold Silence
- Thousand Skies
- Stray
Verschleißerscheinungen schon im ersten Durchgang - und damit kein echter Fortschritt.
Vor geraumer Zeit hatte ich bereits meine erste Begegnung mit THE HYPOTHESIS, konnte der finnischen Truppe seinerzeit aber nicht allzu viel abgewinnen, weil sie die urtypischen Inhalte des melodischen finnischen Metals in eine Modern-Metal-Richtung geschoben hatten, die aufgrund der starken Verbundenheit zu SOILWORK, letztlich jedoch wegen einer weitaus mäßigeren Performance nicht sonderlich viel Interessantes anbieten konnte. Acht jahre sind seither vergangen, in denen die Band sich musikalisch anscheinend noch einmal neu gesammelt hat, um dem Debütalbum endlich auch einen Nachfolger zur Seite stellen zu können. "Evolve" heißt nun der nicht ganz so direkte Anschluss an "Origin", der jedoch keine wesentlichen Fortschritte verzeichnen kann. THE HYPOTHESIS mag hier einen noch etwas progressiveren Ansatz verfolgen und gerade bei der Rhythmusarbeit zugelegt haben, doch was die eher schematischen Gehversuche bei den ganz basischen Arrangements anbetrifft, steckt die Band immer noch in dieser Maschinerie fest, die schon den Vorgänger harmlos vorbeirauschen ließ, Das kann man nach einer solch langen, kreativ offenbar nicht ganz so effizient genutzten Pause irgendwie schon als Enttäuschung verzeichnen.
In der Draufsicht ist allerdings erst einmal alles in bester Ordnung; "Evolve" ballert einige dicke Grooves heraus, sammelt in allen Songs Anflüge einer Hookline und lässt die elektronischen Komponenten nicht zu stark in den Vordergrund treten. Die Helsingborg-Truppe mag hier und dort sogar in Reichweite sein, allerdings stellt man schon nach wenigen Nummern fest, dass man hier einem Irrglauben unterliegt. Denn THE HYPOTHESIS erschafft kaum Frisches, sondern reitet erneut eher auf einem festgeschriebenen Schema herum, in dem einige experimentelle Parts mit dominanten Keyboardflächen und eher gleichklingenden Refrains überlagert werden und die Hoffnung zurückbleibt, dass einige der Songs auch zünden mögen. Anfangs neigt man dazu, dieser Intuition noch zu folgen und sich von den melodischen Parts bewegen zu lassen, doch schon zur Halbzeit muss man feststellen, dass die Widerhaken keine scharfen Krallen haben und irgendwie alles im bombastischen Sound erstickt wird.
Von daher gehört auch "Evolve" in die Kategorie derjenigen Releases, die zum Auftakt definitiv Interesse wecken, dann aber recht schnell an den höheren Erwartungen scheitern. Die Platte mag zwar minimal besser sein als der Erstling, aber von Attributen wie "mitreißend" ist die Truppe auch heute noch ein ganzes Stück entfernt.
- Note:
- 6.00
- Redakteur:
- Björn Backes