HYTEST - Dishing Out the Good Times
Mehr über Hytest
- Genre:
- Stoner/Punk Rock
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Impedance (Cargo Records)
- Release:
- 02.07.2010
- 9 Volt
- Girl In Black
- Crazy For You
- Magnet
- Goodbye
- Our Career
- All The Way
- Smokeskull
- Take Ya Money
- Ablolisher
- Ramblings Of A Mute
Heutiges Tagesmenü: Spiel, Spaß, Schweiß und gute Laune.
"Dishing Out The Good Times", der Name scheint Programm, denn die Australier HYTEST servieren mit diesem silbernen Teller einen rasant-knackigen Hungerstopper. Diese Schmackhaftigkeit hat nicht nur mit der Tatsache zu tun, dass die CD stilecht mit allerlei Pizzabelagwaren bedruckt ist, sondern macht sich selbstverständlich auch durch die elf darauf enthaltenen Stücke bemerkbar.
Den Stil der Band könnte man wohl am besten noch als "Stoner Punk" bezeichnen, ein halbwegs legitimer, halbwegs ad-hoc gebildeter Terminus, der Bands beschreibt, welche angemessen riffig nach vorne gehende Musik machen, die im Kern auf schnellem Schweiß-Punk 'n' Roll mit Garagen-Attitüden ist, aber durch Riffverliebtheit, einigen Gesangsentgleisungen und verdreht-psychedelischen Einschüben seinen Stoner-Rock-Einfluss preisgibt. Grooves, Coolness, 3-Akkord-Geschrammel, bekifft klingende Melodien, HYTEST vereinen sie ebenso gekonnt wie die Label-Kollegen MONDO GENERATOR sowie vergleichbare Kapellen wie zum Bleistift SWEATMASTER in ihren punkigeren Stunden.
Der Bass ist groovig-cool, der Gesang meistens klar, aber doch rau und wild während blitzartiges Punkgitarrenspiel das Album von vorne bis hinten durchdringt. Hauptsächlich wirbeln uns hier dicke, grobkörnige Punk/Garage-Riffs um die Ohren, wohingegen es aber manchmal auch herausstechendere Spielchen wie das verdreht-bedrohliche Intro zu 'Smokeskull' gibt, welches sich in Form eines unterschwelligen infektiösen Grooves im lied selbst wiederfinden lässt. Es ist solcherlei "genrefremde" Verspieltheit, die zusätzlich zur simplen Kernrezeptur von HYTEST auch dem Stoner Rock & Co. Tribut zollt und das 3-Akkord-Geschrammel gründlich komplementiert. Schon die ersten beiden Tracks '9 Volt' und 'Girl In Black' sind als Sprösslinge dieser Kombi ein Paradebeispiele für die harmlosen kleinen, aber energiegeladenen Ohrwürmer und ein fast tanzbares Stimmungsliedgut.
Nach den ersten drei kompakten Energiebomben geht's bei 'Magnet' etwas zurückgelehnter zu Werke ohne aber auf Körperflüssigkeiten jedweder Art verzichten zu müssen. Ein wenig verrohtere FIREWATER im Ansatz, zum Ende hin noch ein netter Tempowechsel, weiter geht's. 'Johnny B. Goode' lässt am Anfang von 'Goodbye' grüßen bevor das Lied sich wieder in gewohnter punkrockiger Kurzweil ergeht.
Dass der Sänger neben seinem Feelgood-Cockrock-Register auch mal behaarter zur Sache gehen kann, das beweisen 'Smokeskull', 'Abolisher' und ganz besonders 'Our Career'. Hier wechselt man vom Punk Richtung Hardcore. Sänger/Gitarrist Mick Curley begibt sich in die Außenbereiche von Schleifpapier-Stoner-Brüllwürfel und kratzt auch an mancher gefauchter Sludge-Untermalung.
Mit einer knappen halben Stunde sind diese fett servierten Jahre ein relativ kurzer Spaß, was aber bei derartig hektisch eingedroschener Gute-Laune-Musik sowieso in der Natur der Sache liegt. Der übliche Disclaimer natürlich: Nichts Neues, nichts Tiefgründiges; gefesselt wird nicht mit Originalität oder Hirn sondern Kurzweil, Energie und ausreichend relevanter Kompetenz innerhalb des eigenen Genre-Reservats. Musik zum Mitsingen, Party machen oder auch einfach nur allein an einem guten Tag zum durchs Zimmer blasten während man selbst grinsend die Wände hochgeht.
Anspieltipps: 9 Volt, Magnet, Ramblings Of A Mute, Smokeskull, All The Way
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Daniel Wimmer