ICS VORTEX - Storm Seeker
Auch im Soundcheck: Soundcheck 08/2011
Mehr über ICS Vortex
- Genre:
- Heavy Metal
- ∅-Note:
- 9.50
- Label:
- Century Media / EMI
- Release:
- 19.08.2011
- The Blackmobile
- Odin's Tree
- Skoal!
- Dogsmacked
- Aces
- Windward
- When Shuffled Off
- Oil In Water
- Storm Seeker
- Flaskeskipper
- The Submariner
Ein Album mit der Kraft, alternative Rocker, psychedlische Proggies und unkonventionelle Metaller hinter sich zu vereinen.
ICS Vortex, mit bürgerlichem Namen Simen Hestnæs, dürfte den meisten von euch von seiner langjährigen Zusammenarbeit mit Bands wie BORKNAGAR und DIMMU BORGIR, sowie von ARCTURUS und LAMENTED SOUL ein Begriff sein. Mit 'Storm Seeker' liegt nun sein erstes Soloalbum vor, und dieses zeigt den Protagonisten so vielseitig, wie man es von ihm angesichts seiner Vita letztlich erwarten darf.
Stilistisch ist das elf Stücke umfassende Werk nicht festgelegt. Zwar lässt sich durchaus rundum von metallischen Klängen sprechen, die jedoch die gesamte Bandbreite vom Black-Metal-Riff über psychedlische Arrangements bis zu progressiven Songstrukturen umfassen. Space-Rock-Elemente und orientalische Melodielinien beim tollen 'Dogsmacked' sind ebenso augenfällig wie folkige Rhythmen bei 'Skoal!' oder dem tollen, sphärischen Titelstück mit seinen Querverweisen zu JETHRO TULL und RUSH. Immer wieder lassen Ausführung und vor allem Titel und Texte auch ein Augenzwinkern erkennen und zu jeder Zeit ist Simens nach wie vor völlig eigenständige, herrlich klare und letztlich rundum unverkennbare und tolle Stimme Dreh- und Angelpunkt des Schaffens.
Nimmt man beim Opener noch viel Black Metal wahr, der allerdings vom garstigen Gesang "befreit" wurde, lässt das bereits erwähnte 'Dogsmacked' die Herzen der HAWKWIND-Fans höher schlagen. 'Aces' liefert eine tolle Mischung aus alternativen Riffs, sehr emotionalem, leidenschaftlichem Gesang und progressiven Strukturen, während 'Windward' erneut atmosphärisch-psychedelische Elemente mit einem ordentlichen Schuss poppigem Rock'n'Roll verbindet und ganz nebenbei noch elegische Prog-Avantgarde streift. Diesen Spagat muss man erst einmal meistern und dem Herrn Hestnæs gelingt das vortrefflich. Das es auch dunkler, wuchtiger und metallischer geht, beweist schließlich wieder einmal 'When Shuffled Off', das ein frostiges, finsteres Riff der Marke SATYRICON mit einem Hauch Alternative nach dem Rezepte XIIIs verbindet bis sich Simen und seine Mitstreiter zum Ende hin mit abgedrehten Synth-Arrangements völlig ins Nirvana beamen. Das ist auf jeden Fall originell und war so nicht zu erwarten.
Mehr will ich dann auch schon nicht mehr verraten, denn ihr könnt euch sicher sein, dass Simen Hestnæs auch im letzten Drittel des Albums noch einige Überraschungen für euch parat hat. Toller Gesang, herrliche Riffs und einschmeichelnde bis verstörende Arrangements, die das Spannungsniveau ungewöhnlich hoch halten. "Storm Seeker" ist ein Album, das natürlich jeden ansprechen wird, der Simens Stimme liebt, aber darüber hinaus auch die Kraft haben sollte, alternative Rocker, psychedlische Proggies und Metaller mit Faible für das Unkonventionelle hinter sich zu vereinen.
- Note:
- 9.50
- Redakteur:
- Rüdiger Stehle