29.02.2012 | 19:19
Dänemarks Küstenwache mit Beschuss auf breiter Linie.
IIIRD ALTERNATIVE sind in Dänemark zu verorten, also sind ein weiterer Teil der schier unglaublichen Dauererfolgsgeschichte der skandinavischen Gitarrenmusik. Und um den Eindruck auch noch zu untermauern, hat das Quintett gleich drei Gitarristen auf den Laufsteg gebracht. Frontale Vollbedienung sollte da vorprogrammiert sein. In Wahrheit stürmt in der Tat eine Saitenbreitseite auf uns besinnungslose Hörer nieder, ohne dass hier ein Vokalist dagegen ankämpfen könnte.
Das versucht auch gar keiner, denn das, was hier geschieht, geschieht rein instrumental. Auf diesem Debüt lehnt
IIIRD ALTERNATVE eine Assoziativwand an die nächste, sechs Male ohrakeln sich die Tongetüme auf direkten verwegenen Wegen, versuchen aber dabei, nie die Fassung zu verlieren. Was ihnen demnach innerhalb der Möglichkeiten, andauernde Spannung im Postrock aufrecht zu halten, als Schwäche ausgelegt werden kann.
Mit dem Wechsel, der musterhaft zwischen leisen und schnellen, neben lauten und raumgreifenden Partien etwas vorhersehbar andauernd aufgerufen wird, kann die Band zwar Konsequenz im Beherrschen der Elemente beweisen, aber lässt ebenso ein wenig die Seele vermissen. Das Handwerk, durch Kontraste und durch die Gegenüberstellungen von Ideen den Effekt der Überraschung zu erschaffen – er ist nicht in Gänze gelungen. Aber das ist angehörs der Dänen eher ein Luxusproblem: Schmackes hat es, eine schneidende und selbstbewusste Produktion ebenso.
Und das Effektproblem wird zu einem Pröblemchen... Die Prüfung des Gesagten ist übrigens auch
hier piepeleindach!
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Mathias Freiesleben