IRA - Visions Of A Landscape
Mehr über IRA
- Genre:
- Postrock/ Rock/ Progressive
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Golden Antenna/ Broken Silence
- Release:
- 23.10.2009
- Empire In The Bag
- Visions Of A Landscape
- Everybody Is In The Mood For Dying
- Lamb
- A Drop Of Irony
- Encore
Eine Konstanzer Band, die es endlich geschafft hat, aus dem Schatten herauszutreten. Und wie!
Viel viel Wasser hat sich in Oder und Weser seit dem letzten tönernen Zeichen dieser Konstanzer Formation hinangeflossen. 2005 durfte "The Body And The Soil" Eingeweihte dauerbeschallen, die Epen darauf haben sich durchaus zu Notwendigkeiten für die berühmte Insel gemausert. Ab und zu nachgesehen, wünschte sich ein jeder, dass diese Postrockschleifen endlich mal einen Verlag und einen professionellen Vertreiber finden. Da tat sich aber jahrelang eben nichts. Mal wieder das deutsche Label Golden Antenna, mit einem sehr exklusiven Katalog ausgestattet, gab sich den Stoß, die Fünf unter die einfühlsamen Fittiche zu nehmen. Nun das Ergebnis mit "Visions Of A Landscape". Eine Tour mit OCEANSIZE, welche diese Seite hier präsentieren durfte. Viel Beifall, wie zu hören ist.
Und endlich endlich hoffentlich hoffentlich die Anerkennung und Aufmerksamkeit, die sich der junge Trupp um Tobias Hoffmann verdient hat. Der hat bereits Fernseherfahrung und auch welche auf offenen Lesebühnen, Poetry Slams und Nachwuchsliteratenschauen, wie es das Internet da preisgibt. Natürlich baut der Sänger auch selbst seine Lyrik, seine Erzählungen in die ausschweifenden Nebeleien der Musiker hinein, kaum dass einer des halben Dutzends hier nicht die Zehnminutenmarke anstreift. Der feinsinnige und zugleich begehrliche Einsatz der beiden Leadgitarren ist so etwas wie das Markenzeichen, der Brand von IRA.
Sie sind es, die zusammen mit dem fast väterlich anmutenden Schlagzeugspiel das Laub zusammentragen, in vielen warmen Farben liegt es und wartet. Diese Musik wartet ab, sie will den Hörer mitnehmen in einen klassischen Rockakt, in ein Auf und Nieder, laut und leise, läßt aber niemanden auf dem gemeinsamen Weg zurück oder gar fallen. Ist gerade die zarte Gitarrenmelodie zur Liebe und ganz Leib geworden, sticht der Bass und Hoffmanns Gesang dazwischen und erdet den Flieger, langsam bereitet sich jetzt alles auf das Liedfinale vor. Das geschieht dann auch, zwangsläufig, da hier ja doch immer noch Rock, Postrock, gespielt wird. Wobei es der Ausdruck – so ausgelutscht der ist – auch hier wieder nicht vollends trifft. Progressive aller Länder, vereinigt Euch!
IRA sind immer noch oder noch besser geworden, das kann sich an diesem Album eindeutig ableiten lassen, ein trotz genrebedingter Behutsamkeit kräftiges Stückchen Fleisch für unsere Nerven. Auch, weil der preisgekrönte Tobias Hoffmann es verstanden hat, keineswegs hinter den sphärischen Flügen der Band hinterherzuhecheln oder diese gar zu stören. Das ganze Gemisch hiermit sei wärmstens empfohlen – vor allem in diesen Jahreszeiten.
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Mathias Freiesleben