I AM GIANT - Life In Captivity
Mehr über I Am Giant
- Genre:
- Alternative Rock
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 16.03.2018
- Just A Fucking Lie
- Life In Captivity
- Rearview
- Dead Flower
- Sex Sex Sex
- Don't Look Back
- On The Highway
- Playing With Fire
- Rain
- Famous Parasite
Toller Abschied.
Die nach London umgesiedelten Neuseeländer von I AM GIANT haben mir in den vergangenen Jahren sechs Jahren viel Freude bereitet. Ihr energetischer, anspruchsvoller Alternative Rock hat die beiden Alben "The Horrifying Truth" und "Science & Survival" zu Dauergästen in meinen Abspielgeräten gemacht und mit 'Purple Heart', 'City Limits', 'Transmission' oder 'Standing On The Sun' diverse Hits hervorgebracht. Und auch auf der Bühne war das immer großartig, nicht alleine wegen Sänger Ed Martin, der immer unglaublich viel Energie versprühte und dazu noch fantastisch sang.
Entsprechend betrübt war meine Stimmung, als erst Ed Martin ausstieg und dann mit Release des neuen Albums "Life In Captivity" - mit Gitarrist Aja Timu als Sänger - das Ende der Band bekanntgegeben wurde. Tatsächlich hat mich das kurzzeitig davon abgehalten, das Album überhaupt zu kaufen, weil das in meinen Ohren nicht so klang, als hätte das Trio (am Bass Paul Matthews und am Schlagzeug Shelton Woolright) großes Vertrauen in ihr eigenes Material. Das stellte sich aber schnell als Quatsch heraus und letztendlich war lediglich die Tatsache, dass Aja mittlerweile in Australien wohnt, während der Paul und Shelton in London residieren, der Grund für die (vorläufige?) Trennung.
Und so lief "Life In Captivity" in diesem Jahr sehr häufig, aber mir fiel es irgendwie nie leicht, die richtigen Worte zu finden. Dabei hat sich trotz des Ausstieg von Ed Martin gar nicht allzu viel geändert. Die Stimmfarbe von Aja ist gar nicht so weit entfernt von Ed und sein sehr spezielles Gitarrenspiel ist natürlich auch immer noch mit von der Partie.
Dennoch ist zumindest der Opener 'Just A Fucking Lie' aufgrund der aggressiven Screams, die hier und da eingesetzt werden, erst einmal etwas ungewöhnlich. Und doch geht auch der Song schon nach wenigen Umdrehungen flüssig in die Lauscher. Gerade die mehrstimmigen Gesangslinien in der zweiten Hälfte der Nummer sind ganz wunderbar.
Auch im weiteren Verlauf brillieren die Kiwis mit eigenständigem, energetischem Alternative Rock, der viel Liebe zum Detail zeigt, es dabei aber immer schafft, im Ohr zu bleiben. Es gibt Streicher und Trompeten zu entdecken, die so subtil eingebaut sind, dass man sie beim ersten oberflächlichen Hören glatt verpasst.
Der einzige Makel auf "Life In Captivity" ist schließlich die schräge Soundcollage 'Sex Sex Sex', die mitten auf dem Album platziert etwas den Fluss des Werks stört. Konsequenterweise wird sie auch immer übersprungen. Auf der anderen Seite gibt es mit 'Dead Flower', 'Rearview', 'Don't Look Back', 'Playing With Fire', dem Titeltrack und dem so simplen wie fantastischen 'Rain' die Hits im halben Dutzend.
Ganz klar, wer Bands wie TEMPLES ON MARS, AGENT, THE INTERSPHERE oder DEAD LETTER CIRCUS mag, sollte hier unbedingt hineinhören. Top.
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Peter Kubaschk