I AM THE MANIC WHALE - Everything Beautiful In Time
Mehr über I Am The Manic Whale
- Genre:
- Progressive Rock
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Eigenpressung (Just For Kicks)
- Release:
- 26.02.2016
- Open Your Eyes
- Pages
- Princess Strange
- Circles (Show Love)
- Clock Of The Long Now
- The Mess
- Derelict
Feiner Retro-Prog.
I AM THE MANIC WHALE. Klar, das Walross ist bereits vergeben, warum dann nicht gleich ein manischer Wal sein? Diesen Namen gegeben hat sich ein britisches Quartett um Multiinstrumentalist Michael Whiteman (b., voc., gt., kb., dr.), Ben Hartley (dr., voc.), John Murphy (kb., voc.) und David Addie (gt., voc.), zu denen sich ab und zu ein paar Flötentöne von Ella Lloyd gesellen.
Musikalisch sind die BEATLES sicher auch ein Einfluss, aber das dürfte sich auf einige Gesangsharmonien beschränken. Nein, viel mehr springen einem beim Hören von "Everything Beautiful In Time" Namen wie IQ, SPOCK'S BEARD, TRANSATLANTIC, GENESIS und stellenweise auch THE FLOWER KINGS an. Die Zielgruppe ist damit also mehr als deutlich umrissen.
Das schöne an diesem Zeitvertreib ist, dass er wirklich Spaß macht. Wo vielen Prog-Acts vorgeworfen wird, etwas hüftsteif zu sein, da rockt der manische Wal doch ziemlich lässig durch die Boxen. Das liegt vor allem an den vielen, schönen Harmoniegesängen, die immer für ein wohliges Gefühl in der Magengegend sorgen. Mir ist nicht ganz klar, wer von den vier Herren hier die Hauptstimme übernimmt, aber diese hat auf jeden Fall eine leichte Ähnlichkeit zu Peter Nicholls (IQ), was ein absolutes Kompliment ist.
Doch auch instrumental schafft es das manische Säugetier die knapp 75 Minuten Spielzeit immer spannend zu halten. Ganz egal, ob beim nur fünfminütigen "Single-Hit" 'Princess Strange' oder den beiden überlangen 'Circles (Show Love)' (kommt nach etwas über 16 Minuten ins Ziel) und 'Derelict' (mehr als 21 Minuten Spielzeit). Die Instrumentalabfahrten sind abwechlungsreich, kommen mit viel technischer Finesse daher und haben ausreichend Dynamik, um den Hörer immer bei der Stange zu halten. Zur Not holt man eben oben erwähnte Ella Lloyd ins Boot, um mit zarten Flöten die Aufmerksamkeit hoch zu halten.
Wer sich also mal wieder ein Album im Geist von SPOCK'S BEARDs "Beware Of Darkness" oder TRANSATLANTICs "SMPTe" wünscht, der dürfte mit "Everything Beautiful In Time" absolut glücklich werden. Das ist die komplette Zeit schön.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Peter Kubaschk