I LEGION - Pleiona
Mehr über I Legion
- Genre:
- Modern Melodic Death Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 11.09.2015
- Sirens
- Exhale
- Hollow
- Perfect Paradise
- Pleiona
- Black Scarlet
- Grieving For You
- Damage Done
Moderner melodischer Todesstahl mit Starbesetzung
Bei I LEGION handelt es sich um ein bisher in unseren Breitengraden noch recht unbekanntes Projekt aus Kanada. Die treibende Kraft ist dabei der in Quebec ansässige Multi-Instrumentalist Frederic Riverin, der bereits 2012 mit Hilfe des Produzenten Chris Clancy und mit der Unterstützung diverser Gastmusiker das Album "Beyond Darkness" herausbrachte. Auch das neue, hier vorliegende Album "Pleiona" enstand unter ähnlich Umständen und kann mit einer erlesenen Auswahl von Gästen aufwarten.
Schaut man sich die Liste der Mitwirkenden an, dann ähnelt das fast dem Who-Is-Who der modernen Melodic-Death-Szene. So steuerten unter anderem Bjorn Strid (SOILWORK), Jon Howard (THREAT SIGNAL), Ashe Austin O’Hara (TESSERACT) und Sabine Scherer (DEADLOCK) Gesangsspuren bei. Damit aber nicht genug, denn auch an den Instrumenten finden sich illustre Gastmusiker. So wurde Riverin bei der Instrumentalarbeit von Pascal "Paco" Jobin (THE AGONIST), Angel Vivaldi und Sebastian Reichl (DEADLOCK) unterstützt. Bei den beteiligten Musiker ist es dann auch wenig verwunderlich, dass sich das Material auf "Pleiona" überwiegend in der Schnittmenge zwischen Metalcore und modernem melodischen Todesstahl tummelt. Das dämpft dann zumindestens meine Ewartungen etwas, wurde doch gerade in diesem Bereich so viel Material veröffentlicht, dass es hier kaum noch etwas zu gewinnen gibt. Zumindest könnte man das meinen.
Umso überraschender schlägt dann direkt der Opener 'Sirens' ein. Der Song ist ein perfektes Beispiel dafür, wie der Mix aus Death Metal und melodischen Refrains perfekt funktionieren kann. Insbesondere sticht hier das grandiose Duell zwischen den beiden Sängern Howard und Strid heraus, die den Song gemeinsam zu einem absoluten Highlight machen. Doch der Track bleibt bei weitem nicht der einzige Volltreffer auf "Pleiona", denn auch in den folgenden Songs können Riverin und seine Mitstreiter das hohe Niveau großteils problemlos halten. Ganz besonders kann man hier das herausragende, mit einem tollen Refrain veredelte 'Exhale', das eher düstere 'Black Scarlet' und den melodischen Rausschmeißer 'Damage Done' hevorheben. Zwei kleinere Ausfälle gibt es dann aber doch zu verzeichnen. So leidet 'Hollow' im Gesamteindruck leider durch die schwach vorgetragenen, weiblichen Growls, während der balladeske Titelsong 'Pleiona' einfach nicht so richtig zünden will.
Trotz der kleinen Kritikpunkte ist der zweite Release von Frederic Riverin, den er unter dem Banner I LEGION veröffentlicht, insgesamt mehr als eine Überraschung. Gerade in einem so überfluteten Genre wie dem modernen Melodic Death ist es nicht einfach noch ein Ausrufezeichen zu setzen, umso höher muss man die auf auf "Pleiona" gebotene Leistung einschätzen. Mit 'Sirens' und 'Exhale' liefert das Album sogar zwei Songs, die absolut das Zeug zu Klassikern haben. Dagegen fallen dann auch die leichten Schwachpunkte der Platte nicht wirklich ins Gewicht. Für Fans des Genres ist das Album somit ein Pflichtkauf!
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Tobias Dahs