ICARUS LINE, THE - Wildlife
Mehr über Icarus Line, The
- Genre:
- Rock
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Cargo Records
- Release:
- 04.11.2011
- King Baby
- We Sick
- Soul Slave
- It´s Alright
- Venomous
- No Lord
- Bad Bloods
- Sin Man Sick Blues
- We Want More
- All The Little Things
- Tina Turner
- Like A Scab
- Wildlife
Alle vier Jahre CD-produzierende Alternative-Rockband aus Hollywood, die sehr schwer nach dem pre-revolutionierendem England des späten 90er Rocks klingt, aber: eingängig geht etwas anders und der Vorschlaghammer bleibt diesmal im Keller.
1998 formte Mainman Joe Cardamone in Hollywood, Kalifornien, die Band THE ICARUS LINE, vorher versuchten sie sich als KRANKER SORES und deren Stil konnte man seinerzeit weitestgehend als Post-Hardcore-Punk-Metal einordnen. THE ICARUS LINE knallen noch einen gehörigen Schuß Alternative-Rock ins Soundgemisch und veröffentlichten seit Bandbeginn vier EPs, seit 2001 vier CDs und seit 2000 acht Singles, wobei mich immer wieder fasziniert, warum doch solch elitären Bands Singles auskoppeln, in einer Zeit, wo Downloads einzelner Songs so einfach erscheinen und Singles doch nur für die Radiostationen produziert werden.
Jedoch für's Radio scheint diese Truppe nicht gestählert zu sein, dafür ist es doch etwas klobig, sperrig und eher für Nischeninteressenten gemacht. Künstler wie THE ICARUS LINE bringen etwa alle vier Jahre eine Produktion heraus und es lohnt sich, zumindest mal die eine oder andere der CDs in Gänze anzuhören, weil es einfach schwierig ist, sich einzelne Songs rauszupicken und zu sezieren. Insgesamt muß deren Musikstil als Komplettangebot verstanden werden und es wäre mehr als ungerecht, einige, wenige Songs als hörbar zu klassifizieren und den Rest als Filler zu betiteln.
Trotzdem gebe ich hier das softe 'Like A Scab', das eingängigere 'Wildlife', das lockere 'King Baby', das etwas ruhige 'We Sick', das groovende 'Soul Slave', das edle 'It´s Alright', die herrlich verzerrten 'Venomous' sowie 'Sin Man Sick Blues', das schräg startende 'We Want More', das perfekte 'All The Little Things' (vielleicht beste Nummer von "Wildlife") und das Monster 'Tina Turner' als kurzweilige Anspieltipps gerne einmal an.
Was sich auf dem 2007er "Black Lives At The Golden Coast" schon andeutete: THE ICARUS LINE werden mit jeder neuen Platte strukturierter und die Soundcollagen kommen nicht mehr so brachial-panikrockartiger herüber wie auf "Mono" oder "Penance Soiree". Die Song-Suppe ist insgesamt nicht mehr so überwürzt, eben alles dosierter. Das wollen die auch gar nicht. Kein Futter für die Playlist-Addicts, alles etwas leicht genüsslich-qualvoll. Aber, ein bißchen Qual hat der Lust noch nie geschadet.
Wer mit Bands wie SOULS SHE SAID, INK & DAGGER oder (etwas gewagter Vergleich) NINE INCH NAILS durchaus etwas anfangen kann, sollte hier mal reinhören, einen Tetrapack Rotwein goutieren und auf bewußtseinserweiternde Minuten hoffen.
Man könnte waghalsen, daß so in etwa THE DOORS anno 2011 klingen würden.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Dirk Ballerstädt