ICARUS WITCH - Roses On White Lace
Mehr über Icarus Witch
- Genre:
- Heavy Metal
- Label:
- Magick / Eigenvertrieb
- Roses On White Lace (ALICE COOPER-Cover)
- Curse Of The Ice Maiden
- Halcyon (Instrumental)
- Winds Of Atlantis
- Dragon Ryder
Nachdem ICARUS WITCH mit ihrem anscheinend sehr gut gelungenen Cover von 'Falling Off The Edge Of The World' auf einem BLACK SABBATH-Tribut für einiges Aufsehen gesorgt hatten, wurden die vier Jungs aus der Stahlschmiede Pittsburgh für einen Allstar-Tribut zu Ehren von ALICE COOPER rekrutiert, für den sie sodann eine wirklich überragende, stark metallisierte Version des Klassikers 'Roses On White Lace' einspielten. Diese Gelegenheit packte die Band dann auch gleich beim Schopfe und nahm während des Studioaufenthalts gleich noch drei Eigenkompositionen auf, die nun Seite an Seite mit dem COOPER-Hit diese Debüt-EP bilden. Dass hierbei das Coverstück zum Titelsong wurde, ist zwar ungewöhnlich, deutet aber keineswegs an, dass das eigene Material nicht mit dem Opener mithalten könnte. Vielmehr ist es als eindeutiges Statement zu sehen, wie sehr sich ICARUS WITCH der schwermetallischen Tradition verbunden sehen.
Das kann man dann auch an den musikalischen Eckpunkten der Scheibe erkennen: Die Eigenkompositionen sind absolut traditionell, klingen aber zu keiner Sekunde altbacken oder einfallslos, sondern immer aufregend genug, um ICARUS WITCH als vielversprechende Band erscheinen zu lassen. Über allen Songs thront die wirklich beeindruckende Stimme von Matthew Bizilla, der mit seinen hohen Screams und dem schwingenden Timbre bisweilen vehement an James Rivera (u. a. HELSTAR) erinnert, aber durchaus auch individuelle Züge besitzt. Die technisch absolut überzeugende Saitenfraktion zeigt sich manchmal mit leichter MAIDEN-Schlagseite, verarbeitet aber auch typische Elemente des US Power Metal. So erinnert der erste eigene Song 'Curse Of The Ice Maiden' im Refrain und bei manchen Riffs dezent an ICED EARTH, bereichert um die schneidend klaren Screams von Matthew. Das kurze Intro 'Halcyon' leitet in 'Winds Of Atlantis' über, welches ein wirkliches Highlight der Scheibe darstellt. Hier kombinieren die Jungs das epische Element der mittleren HELSTAR mit dem verspielten Anspruch von TITAN FORCE. Das Finale in Gestalt von 'Dragon Ryder' veredelt ein JAG PANZER-lastiges Stück mit einem hymnisch-dynamisch Refrain, der auch einer Band wie OMEN gut zu Gesicht stünde.
Aufgrund der vielen genannten Vergleiche wird sicher so mancher von euch schließen, dass die Herren von ICARUS WITCH die Originalität nicht mit Löffeln gefressen haben, und damit liegt ihr auch nicht wirklich falsch. Andererseits ist die Kombination der allgegenwärtigen Referenzen und Anklänge alles andere als alltäglich, und die musikalische Umsetzung ist allererste Klasse. Da auch die Songs sehr einprägsam und mitreißend ausgefallen sind, dürfen sich alle Fans des US Metals der Achtziger, deren Faves sich in der Schnittmenge von HELSTAR, SANCTUARY und JAG PANZER befinden, bedingungslos angesprochen fühlen. Wer dazu auch mal einer sehr viel versprechenden Nachwuchshoffnung eine Chance geben will, sollte sich unbedingt diese EP sichern, die auch bei der Band direkt bestellt werden kann: http://www.icaruswitch.com.
Anspieltipps: Roses On White Lace, Winds Of Atlantis, Dragon Ryder
- Redakteur:
- Rüdiger Stehle