ICE WAR - Manifest Destiny
Mehr über Ice War
- Genre:
- Heavy Metal
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Dying Victims Productions
- Release:
- 23.12.2018
- No Way Of Turning Back
- Manifest Destiny
- I Would Die For You
- Edge Of The World
- Light Shine On
- Ride Alone
- I Have No Name
- The Labyrinth
Erneuter Krieg im Eis.
Bereits ein Jahr nach dem selbstbetitelten Debüt erscheint der zweite "Langspieler" der kanadischen One-Man-Show ICE WAR. Die Anführungszeichen musste ich setzen, da "Manifest Destiny" sogar mit einer Spielzeit von 29 Minuten sogar noch eine Minute kürzer ist als der Vorgänger. Bei anderen Bands wäre sowas eine EP. Egal, es gibt wichtigeres. Denn hier ist Kurzweil die Devise. Diese ginge womöglich flöten, würde Jo Capitalicide noch weitere vier Stücke hinten dran hängen.
Stattdessen aber kloppt der Blondschopf kurz vor Jahreswechsel acht feine und niemals langweilige Faustheber auf die Platte. Der einstige Speed Metal, der den Vorgänger IRON DOGS noch auszeichnete ist eher zur Randnotiz verkommen. Macht aber nichts, denn die gediegenere Geschwindigkeit tut "Manifest Destiny" enorm gut. Und wenn es dann doch mal schneller wird, sorgt das viel eher für Aufregung als eine halbstündige Raserei.
Schon der Opener 'No Way Of Turning Back', zu dem auch ein geniales Musikvideo veröffentlicht wurde, setzt sich tagelang im Hirn fest. Feine Melodie, ein pumpender Bass und Jos charismatisches Stimmchen, schon befinde ich mich im ICE WAR-Himmel. Dass der folgende Titeltrack mit punkigem MAIDEN-Einschlag in der Gesangsstruktur und harten ICED EARTH-Riffs demgegenüber nochmal einen Zahn zulegt, ist beinahe undenkbar. Song Nr. 3 heißt 'I Would Die For You' und ist, anders als bei dem Titel vermutet, hart, schnell und wunderbar. Mit dem getragenen Epiker 'Edge Of The World' endet die grandiose A-Seite.
Seite B beginnt mit 'Light Shine On' erneut eher episch, ich muss bei Songstruktur und Melodie gar an die britischen Helden DARK FOREST denken. Natürlich in etwas punkiger. 'Ride Alone' ist wieder etwas schneller und punktet erneut als kleine Heavy-Metal-Hymne. 'I Have No Name' fällt demgegenüber zwar etwas ab, überzeugt letztendlich aber durch die gelungene Instrumentierung. Zum Abschluss feuert ICE WAR mit 'The Labyrinth' nochmal aus allen Rohren. Schnell und dorch ohrwurmig, hart und doch verzwickt, undergroundig und trotzdem melodisch.
Mit "Manifest Destiny" ist Jo Capitalicide erneut ein wirklich geiles Geschoss im Alleingang gelungen. Dass dazu auch die Produktion dieses Mal mit glasklarem Bass und einnehmendem Schlagzeug wirklich überzeugt, sorgt hoffentlich nicht nur bei mir für ziemliche Begeisterung.
Anspieltipps: The Labyrinth, Manifest Destiny, No Way Of Turning Back
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Marius Luehring