ICE WAR - Sacred Land
Mehr über Ice War
- Genre:
- Heavy Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Fighter Records / Xtreem Records
- Release:
- 18.05.2021
- Sacred Land
- Crystal Mirror
- Nuclear Gods
- So Far Away
- Black Horse
- Blood And Flames
- Slay The Beast
Die Ein-Mann-Maschine liefert wieder ab.
Seitdem 2017 der erste selbstbetitelte Langspieler von ICE WAR (zuvor IRON DOGS) erschien, knallt uns Jo Capitalicide jedes Jahr ein neues Album vor den Latz. Dazu noch etliche EPs und Singles und alles natürlich im Alleingang durchdacht und eingespielt. Nun erschien vor einem Monat erst ein neues Album seines Nebenspielplatzes APHRODITE (zur Rezension) und ein Split mit den Brasilianern WHIPSTRIKER, doch selbstverständlich darf auch 2021 nicht ohne einen neuen Eiskrieg vergehen. So erscheint "Sacred Land" beinahe wenig überraschend.
Aber da habe ich die Rechnung ohne den Kanadier gemacht. Denn wenngleich die Ankündigung eines neuen Albums kaum für Aufsehen sorgt, die vorgelegte Musik tut es allemal. Denn war ICE WAR zuvor gänzlich dem vergangenheitsverliebten Speed Metal zuzuschreiben, hören wir auf dem neuen Dreher epischen, manchmal gar doomigen (immer noch vergangenheitsverliebten) Heavy Metal. Setzte der Vielkönner bei APHRODITE noch voll auf Geschwindigkeit, hält bei "Sacred Land" das ganz große Faustrecken Einzug.
Für mich war das zugegeben zunächst gewöhnungsbedürftig. Mir fehlte etwas der Spielwitz, der sich auch in der Hoppel-Rhythmik ausdrückte. Mir fehlten die irrwitzigen Melodieführungen, die zu großen Teilen von der hohen Geschwindigkeit lebten. Und ich störte mich sogar am wie immer sehr eigensinnigen Gesang, der natürlich bei länger zu haltenden Tönen auch mal deutlicher den angestrebten Ton verlässt.
Zum Glück aber ist die Produktion wirklich gelungen und man kann sich also aussuchen, eher den Gitarren zu folgen als dem Gesang. Und die sind fantastisch! Einfallsreich, erzählend, hart riffend, wenn's sein muss, und sehr klangvoll. So macht der sechsminütige Epic-Metal-Stampfer 'Blood And Flames' vor allem dann Spaß, wenn die Gitarre singen darf.
Inzwischen habe ich mich mit "Sacred Land" ziemlich angefreundet. So ganz wird der Spaß nicht erreicht, den ich etwa mit "Manifest Destiny" hatte. Aber gerade Songs wie das fiese, düstere 'Slay The Beast' oder das entrückte, verträumte 'So Far Away' sind echte Perlen, die noch dazu mit der Zeit ziemlich wachsen. Wem ICE WAR zuvor also immer zu aufgedreht war, der mag es vielleicht noch einmal mit diesem Werk probieren. Die Fans des Kanadiers schlagen hier ja ohnehin zu.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Marius Luehring