ICON OF HYEMES - Unpopular
Mehr über Icon Of Hyemes
- Genre:
- Death Metal
- Label:
- Eigenproduktion
- Start To Blame
- Gorevolution (A Cruel Avantgarde Pt.1)
- Replica (A Cruel Avantgarde Pt.2)
- Take My Body To Replacement
- Asphyctic Song
Extremer Metal aus Italien? Da fallen mir spontan nur STORMLORD und GRAVEWORM ein, die sich jedoch im keyboarduntersetzten Black Metal bewegen. Bisher ist das Land der Pizza und Pasta eher durch unzählige klassikorientierte Power Metal-Bands bekannt geworden, die in letzter Zeit wie Pilze aus der Erde schießen.
ICON OF HYEMES aus Marano hätte ich rein vom Namen her auch in der Power Metal-Ecke angesiedelt, doch als ich die CD einlegte, wurde ich schnell eines Besseren belehrt. Death Metal der schwedischen Schule mit vereinzelten Thrash-Anleihen wird hier geboten und schon schnell wird deutlich, dass der Fünfer sein Handwerk versteht.
Gleich der Opener `Start To Blame´ startet mit Vollgas durch und gibt die Marschrichtung für die kommenden gut 20 Minuten an. Rasende Riffs, die jedoch nie die Melodie in den Hintergrund rücken, prägen die fünf Songs von "Unpopular". Dazu kommt, dass man mit Matteo Lesi einen verdammt guten Schlagwerker in seinen Reihen hat, der gerade den schnellen Tracks den nötigen Punch verleiht. Bestes Beispiel hierfür ist der eben erwähnte Opener, in der sich der Drummer in allen Belangen profilieren kann.
Frontmann Filipo Urso erinnert mich des Öfteren an Johan Lindstrand von THE CROWN, kann dessen Klasse jedoch auf diesem Album noch nicht erreichen. Generell findet man gerade in den ersten drei Songs immer wieder Parallelen zu den schwedischen Deathrace Kings, vor allem dann, wenn man das Gaspedal weiter nach unten tritt. Trotz dieser Raserei mangelt es den Songs jedoch zu keinem Zeitpunkt an Abwechslung, so kann z.B. das zunächst groovige `Gorevolution´ neben Hochgeschwindigkeitsparts am Ende ein ruhiges Gitarrenoutro vorweisen, welches mich durchaus zu begeistern weiß.
Der Höhepunkt dieser Scheibe ist jedoch zweifelsohne das 7-minütige `Take My Body To Replacement´: Von einem ruhigen Intro eingeleitet startet hier die Reise in ein melodisches Death Metal-Meisterwerk, auf der man auch Göteborg einen Besuch abstattet (alte IN FLAMES und DARK TRANQUILLITY lassen grüßen) um schlussendlich an meinen absoluten DISSECTION-Favoriten `Black Horizons´zu erinnern. Wirklich meisterhaft.
Leider kann das abschließende `Asphyctic Song´ nicht ganz mit den vorangegangenen Tracks mithalten, befindet sich aber trotzdem noch auf spielerisch hohem Niveau.
Zusätzlich zu den fünf Songs gibt es auch noch einen CD-ROM-Teil auf dieser CD zu bestaunen, den ich aber auf meiner Promo nicht öffnen konnte, weshalb ich hier nichts Näheres dazu sagen kann.
Wie ich aus dem Infoblatt erfahren konnte, ist dies nach "Gift" (1999) bereits die zweite Mini-CD der Italiener, die jedem melodischem Death Metal-Fan ans Herz gelegt sei; besonders Anhänger der oben genannten Bands sollten dringend mal ein Ohr riskieren und sich davon überzeugen lassen, dass in Italien auch im Death Metal-Bereich Alben entstehen, die den schwedischen Vorbildern in nichts nachstehen.
Anspieltipps: Gorevolution, Take My Body To Replacement
- Redakteur:
- Björn Backes