ICON OF SIN - Icon Of Sin
Mehr über Icon Of Sin
- Genre:
- Heavy Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Frontiers Records
- Release:
- 16.04.2021
- Icon Of Sin
- Road Rage
- Shadow Dancer
- Unholy Battleground
- Nightbreed
- Virtual Empire
- Pandemic Euphoria
- Clouds Over Gotham
- Arcade Generation
- Hagakure (Intro)
- The Last Samurai
- The Howling
- Survival Instinct
Bruce, bist du es?
Auch wenn die Band selbst heuer erst mit ihrem Debütalbum auf dem roten Teppich erscheint, dürfte man Sänger Raphael Mendes eventuell schon vorher kennen. Internetgeübten Augen und Ohren dürfte der junge Brasilianer von vielen YouTube-Videos bekannt sein, in denen er mit seinem Dickinson'schen Gesangsstil nicht nur die Recken der NWoBHM, sondern darüber hinaus auch GUNS N'ROSES, MEGADETH, HELLOWEEN und DRAGONFORCE ziemlich Bruce-like und hoch authentisch coverte. Beim einen oder anderen Video musste ich schon zwei Mal hinschauen und anschließend ob seines kraftvollen Gesangs den theoretischen Hut ziehen.
Das hat auch Frontiers Records bemerkt und ihn mit vier weiteren, durchaus talentierten Musikern zusammengebracht. Das Ergebnis: "Icon Of Sin" – ein 13-teiliges Debütalbum irgendwo in der Schnittmenge zwischen – klar – IRON MAIDEN und knackigem Heavy Rock. Und hier dürfte speziell der nostalgischen 1980er-Jahre-Fraktion das Herz aufgehen, denn ICON OF SIN agiert in bester NWoBHM-Manier, schüttelt die mehr als unterhaltsamen Twin-Guitars locker flockig aus dem Ärmel, legt Wert auf einprägsame Refrains, eine astreine Melodieführung, hier einen coolen Stampfer, dort eine Hymne vor dem Herrn und schon schwelgt man in wohligen Erinnerungen an eine gute, alte Zeit.
Zugegeben, in Sachen Songwriting und epischem Ausmaß kann ICON OF SIN den Herren Dickinson und Co. bisweilen (noch) nicht das Wasser reichen, dafür tönen das Titelstück, das drückende 'Road Rage', das energische 'Virtual Empire' oder das anmutige 'The Last Samurai' noch zu vorhersehbar. Trotzdem gehören die Songs gemeinsam mit dem bärenstarken Ohrwurm 'Night Breed' und 'The Howling' zu den deutlich herausragenden Stücken auf einem Album, das vielleicht ein, zwei Songs zu lange ausgefallen ist, aber dennoch sehr viel Freude macht.
Das liegt jedoch auch an Mendes, der der gesamten Platte eine kleine Prise Magie und Epik einhaucht. Mich persönlich freut es, dass er seine Stärke nicht nur bei Fremd-, sondern auch Eigenkompositionen unheimlich viel Ausdruck verleihen kann. Vielleicht bekommt er mit ICON OF SIN nun jene Plattform, die seine Stimme und Gesangperformance auch verdient. Das selbstbetitelte Debüt ist jedenfalls ein kleiner Achtungserfolg und man darf gespannt sein, wohin Mendes' und ICON OF SINs Reisen künftig noch gehen.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Marcel Rapp