ICON OF SIN - Legends
Mehr über Icon Of Sin
- Genre:
- Heavy Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Frontiers Music s.r.l.
- Release:
- 04.08.2023
- Cimmerian
- Night Force
- The Scarlet Gospels
- In The Mouth Of Madness
- Heart Of The Wolf
- Bare Knuckle
- Wheels Of Vengeance
- Clouds Over Gotham Pt.2 – The Arkham Knight
- Terror Games
- Black Sails And Dark Waters
Wenn Musik, Instrumentalfraktion und Sänger ins Schwarze treffen!
Nach dem Debütalbum "Icon Of Sin" von 2021, über das Kollege Marcel Rapp schon berichtet hat, gibt es nur gut zwei Jahre später mit "Legends" den zweiten Langdreher der Brasilianer auf die Ohren. Und für alle, die Raphael Mendes noch nicht kennen und sich jetzt verwundert fragen, ob sie musiktechnisch etwas verpasst haben – nein, es ist nicht der Herr Dickinson der Eisernen Jungfrauen, der hier zu hören ist. Es ist "nur" Raphael Mendes, der allerdings schon länger auf seinem Youtube-Kanal "durch seine "wie-klingt-Band-xyz-wenn-dort-Bruce-Dickinson-singen-würde"-Videos bekannt geworden ist." (Mein Dank geht an Kollege Maik Englich, von dem ich dieses Zitat ausgeliehen habe.)
Doch während er auf Youtube nur "imitiert", hören wir auf Album Nummer zwei wieder eigene Kompositionen, die natürlich unüberhörbar an sein großes Vorbild angelehnt sind. Auch diesmal gibt es gute alte 80er Heavy Metal-Vibes, die alles andere als altbacken klingen, sondern frisch und knackig aus den Boxen kommen. Einen großen Anteil daran hat die Instrumentalfraktion, insbesondere die Herren Marcelo Gelbcke und Sol Perez, die gitarrentechnisch hervorragend unterwegs sind und immer wieder mit tollen Soli erfreuen.
'Cimmerian' röhrt mit ziemlich viel Power als erster Song aus den Boxen und ist auch der Song, mit dem ICON OF SIN seinen Video-Einstand in die neue Platte gab und den ich folglich auch zuerst gehört habe. Da ich Raphael Mendes, seine Musik und seine Cover schon eine Weile kenne, war ich natürlich neugierig auf die neue Platte und wurde auch nicht entäuscht. Track zwei, 'Night Force', bietet tolle Gitarrenklänge, ist nicht ganz so hart und zeigt ein vom Thema her beeindruckendes Video, das mich an ein sehr realistisches Video-Game denken lässt. Etwas düster und nicht so rasant kommt der längste Song der Platte, 'The Scarlet Gospels', daher, setzt sich aber direkt im Ohr fest und lässt den Kopf wippen. Hier spielt Raphael seine stimmlichen Facetten gekonnt aus, auch die Gitarrenarbeit gefällt, Bass und Drummer machen ebenfalls eine gute Figur. Das nachfolgende 'In the Mouth of Madness' geht ebenfalls direkt ins Ohr und viel Spaß macht das rasante 'Heart Of The Wolf'. Nach einem ziemlich dezenten Anfang dreht 'Bare Knuckle' so richtig auf, bevor es auch wieder ganz dezent endet und die Gitarrenfraktion dazwischen einmal mehr zeigt, was sie so kann. Ein weiteres Highlight ist für mich das rasante 'Wheels Of Vengeance', bei dem mich wieder besonders das ebenso rasante Drumming begeistert! Ohne uns eine Pause zu gönnen setzt sich diese Rasanz bei 'Clouds Over Gotham Pt.2 – The Arkham Knight' fort, bevor in 'Terror Games' wieder gitarrenmäßg gefrickelt wird. Eine fast schon epische Stimmung wird auf 'Black Sails And Dark Waters' aufgebaut: Wellenschlag, klirrende Schwerter, treibende Gitarren, dumpfes Drumming und eingängiger Chorgesang. Und mit einem letzten Wellenschlag und den Knarren der Schiffsplanken verabschieden sich die Legenden von uns.
Mein Fazit: Es macht einfach Spaß, wenn eine Band nicht nur eingängige Musik schreiben kann, eine hervorragende Instrumentalfraktion hat und dann auch noch einen Sänger, dessen Stimme einem ein Lächeln ins Gesicht zaubert, weil er wirklich richtig gut singen kann und er es versteht, diese auch bei den Eigenkompositionen hervorragend einzusetzen. Ich habe es schon mehr als einmal erlebt, dass ich eine Platte angetestet habe, von der Musik begeistert war – allerdings nur so lange, bis der Sänger oder die Sängerin einsetzte. Insofern trifft "Legends" bei mir voll ins Schwarze, sowohl von der musikalischen als auch von der stimmlichen Ausrichtung her. Auf die gesangliche und kompositorische Ähnlichkeit zu IRON MAIDEN wurde inzwischen genügend hingewiesen, das sollte aber niemanden davon abhalten, "Legends" von ICON OF SIN unbedingt anzutesten. Die entsprechenden Videos, die bisher erschienen sind, habe ich im Text verlinkt.
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Hannelore Hämmer