ICON & THE BLACK ROSES - Icon & The Black Roses
Mehr über Icon & The Black Roses
- Genre:
- Dark Rock
- Label:
- Dark Wings / SPV
- Release:
- 26.04.2004
- Black Rose
- Endless
- Crucify Your Love
- Dreams And Silver Tears
- Angel
- Remember
- Sweetest Emptiness Of Love
- Black Cage
- Who Do You Hurt Now?
- Running Up That Hill
- Set Me On Fire
- Diamond Baby
Da ist er also wieder, der gute alte Hardrock.
Hat sich eine schwarze Kutte übergeworfen und dick und fett "Gothic" auf die Fahne geschrieben.
Zurück von den Toten, schreddern und heulen die Gitarren, lassen sich von der Strömung treiben und schwimmen satt röhrend ineinander. Herrlich. Dazu hören wir düster-romantischen Gesang, sowie den einen oder anderen unaufdringlichen Einwurf von Klavier oder Synthesizer. Aber im Wesentlichen wird gerockt. Hier und da ein paar Anleihen aus Metal oder Rock, fertig ist der Lack. Und der darf ordentlich schwarz glänzen, leuchten und schillern. Schließlich ist das hier keine Kunstkacke, sondern Gothic-Hardrock.
Für Leute, die unbedingt Referenzen brauchen, sieht es schwarz (haha, Kalauer, aber den spar ich mir jetzt...) aus.
Zwar warten im Nebenzimmer schon die üblichen Verdächtigen von H:I:M auf ihre Vernehmung, doch die werden in der Gegenüberstellung zweifellos zu melodielastig und vermutlich auch etwas zu kitschig klingen. Nicht, dass ICON & THE BLACK ROSES nun keine guten Melodien im Repertoire hätten, aber die sind bei H:I:M nun mal der Captain, während bei ICON so etwas wie Gleichberechtigung im Klanggefüge zu herrschen scheint. In anderen Worten: Würden Letztere die piekfeine, geschniegelte und gebügelte Enterprise verkörpern, so währen ICON die chaotisch präzisen Borg.
An der Band nicht gänzlich spurlos vorbeigegangen dürften Acts wie BON JOVI (zu "Slippery When Wet"- und "New Jersey"-Zeiten), METALLICA ("Metallica", "Load", "Reload") und AMORPHIS ("Tales Of A Thousand Lakes", "Elegy") sein.
Aber das ist alles Schnickschnack, denn die Band hat durchaus ihren eigenen Sound.
Ein eher balladenhafter Song ist mit 'Who Do You Hurt Now?' vertreten, sonst wird gerockt. Da ICON & THE BLACK ROSES einen einheitlichen Stil pflegen (und dies Pflege wird hier durchaus ernst genommen und liebevoll zelebriert), brauche ich auch gar nicht jeden Song einzeln zu zerpflücken. Langeweile will deswegen noch längst nicht aufkommen, und mehr gibt es da auch gar nicht zu sagen.
Die guten alten Hardrockscheiben hatten (nicht zuletzt aufgrund der Limitationen des LP-Formats) meist eine Spielzeit von etwa fünfzig Minuten. Auch die satten 52:09 min von "Icon & The Black Roses" reichen völlig aus, denn solche Musik mag man doch (bei aller Qualität) in den seltensten Fällen länger als eine Stunde am Stück hören. Statt den Hörer zu übersättigen, hat man sich hier auf das Nötigste beschränkt; und das tut der Platte auch gut.
Hin und wieder findet auch ein Plattenlabel mal passende Worte, die ich euch in diesem Fall nicht vorenthalten möchte:
"Beim ersten Hören könnte man den Sound [...] als Gothik-Rock bezeichnen. Tatsächlich liegt auf allen Stücken eine gewisse Schwere, die sie deutlich von traditionellen Rockbands abgrenzt. Allerdings will die Band ihre Kreativität nicht einschränken und spannt daher einen größeren stilistischen Bogen. So erzeugen sie mit akzentuierten elektronischen Einsätzen eine warme, gefühlsgeladene Grundstimmung. Der stellen sie ein hartes Gitarren- und Schlagzeugspiel gegenüber, das sich in melodiösen Ausbrüchen entlädt."
Das kann man durchaus unterschreiben.
Anspieltipps: Black Rose, Who Do You Hurt Now?, Set Me On Fire, Diamond Baby
- Redakteur:
- Eike Schmitz