IDOLATROUS - Sorrow On Midgard
Mehr über Idolatrous
- Genre:
- Melodic Death Metal
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- WormHoleDeath
- Release:
- 24.02.2023
- Intro
- Predecessor
- The Harrowing Reprisal
- Eternal
- Chasing Shadows
- The Wolf's Ghost
- Asgard
- Returning To War
- Prophecy
- Sorrow On Midgard
- The Smoke Settles
Solider AMON AMARTH-Abklatsch aus den USA.
"Gut Ding will Weile haben", diesen Wahlspruch haben sich die Amerikaner IDOLATROUS definitiv zu Herzen genommen. Immerhin sind seit dem ersten Lebenszeichen des Vierers, das 2013 in Form der EP "Asgard" erschien, satte zehn Jahre ins Land gezogen, bevor der Bandgeschichte mit dem Erstling "Sorrow On Midgard" endlich das nächste Kapitel hinzugefügt wird. Zumindest in Sachen Label hat sich die lange Pause gelohnt, denn die Jungs konnten mit WormHoleDeath einen Partner an Land ziehen, der ihnen vielleicht auch in Europa ein paar neue Fans bescheren könnte.
Die Taktik könnte dabei durchaus aufgehen, denn mit ihrem melodischen Death Metal und der Wikinger-Thematik könnte man meinen, die Truppe würde nicht aus Portland sondern den tiefen Skandinaviens wie eine nordische Horde über die Metalwelt herfallen. Aber halt, Wikinger und nordische Mythologie als lyrisches Thema gepaart mit Melodic Death Metal, da klingelt doch was. Und natürlich schreien einem nach dem epischen und passend betitelten 'Intro' schon im Opener 'Predecessor' die AMON AMARTH-Parallelen förmlich ins Gesicht. Ja, die US-Amerikaner garnieren ihren Sound mit zahlreichen Keyboard-Teppichen, die übrigens trotz recht billig klingender Samples ganz gut ins eher oldschoolige Klangbid passen, tun ansonsten aber wenig, um sich von Johan Hegg und seinen Mistreitern zu distanzieren.
Entsprechend könnte es sich bei den elf Songs in großen Teilen auch um verschollene B-Seiten aus den Anfagstagen der schwedischen Genre-Titanen handeln, was die Platte aber eben auch reichlich berechnbar macht. Hinzu kommt, dass vielen Tracks auch die nötigen Glanzmomente fehlen, um mit den eigenen Vorbildern mitzuhalten. So stampfen 'Predecessor', 'The Wolf's Ghost' oder 'Eternal', das übrigens von reichlich schiefen Geigentönen begleitet wird, eher belanglos aus den Boxen und wären wohl wirklich besser als B-Seiten aufgehoben gewesen. Wenn der Vierer allerdings einmal in Schwung ist und mit stärkerer Betonung auf den epischen Melodiebögen zu Werke geht, dann kommen plötzlich auch ein paar echte Highlights zustande. 'Chasing Shadows' ist etwa ein solches und punktet mit absolut großartiger Gitarrenarbeit, während 'Returning To War' in meinen Ohren sogar noch einen besseren Job macht und definitiv auch auf einer AMON AMARTH-Scheibe als Höhepunkt durchgegangen wäre. Veredelt wird "Sorrow On Midgard" von einer soliden und druckvollen Produktion, die alle Instrumente gut ins Szene setzt und dennoch mit genügend Druck aus den Boxen hämmert, um den für diese Art von Musik nötigen Wums zu transportieren.
Dennoch bleibt die Frage, ob man IDOLATROUS wirklich in der heimischen Sammlung haben muss. Mir ist "Sorrow On Midgard" insgesamt einfach zu sehr AMON AMARTH-Abklatsch, um eine sinnvolle Erweiterung meines CD-Regals darzustellen. Könnt ihr aber hingegen von den schwedischen Wikingern nicht genug bekommen, könnte das Debüt genau das richtige für euch sein und ihr dürft meinen eher verhaltenen 7 Punkten locker noch einen ganzen Zähler hinzuaddieren.
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Tobias Dahs