IGNIS HAERETICUM - Autocognition Of Light
Mehr über Ignis Haereticum
- Genre:
- Death Metal / Black Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Goathorned Productions
- Release:
- 01.12.2017
- Glorious Wounds
- Atonement Of The Faithful
- Mors Mystica
- Ekstasis
- Lifting The Veil
- Autocognition Of Light
Radikal, brutal, beängstigend!
Würde man IGNIS HAERETICUM ausschließlich danach bewerten, wie brutal die Band auf ihrem neuen Silberling zur Sache kommt, wäre es keinesfalls übertrieben, die Südamerikaner als einen der gefährlichsten und gleichzeitig konsequentesten Black/Death-Exporte des gesamten Kontinents zu bezeichnen. In den sechs neuen Songs packt das Duo ziemlich tief in die Trickkiste der effizientesten Blasts und startet einen Überfall, der sich vor allem im Rahmenprogramm von "Autocognition Of Light" gewaschen hat. Denn nimmt man lediglich den Opener 'Glorious Wounds' und das radikale Titelstück am Ende der Platte als Maßstab, muss man fürchten, dass die beiden Musiker auch abseits ihrer musikalischen Berufung über Leichen gehen.
IGNIS HAERETICUM kennt keine Gnade, selbst nicht in den wenigen Passagen, in denen sich sphärische Elemente durchsetzen und für eine minimale Verschnaufpause sorgen. Denn die nächste Großoffensive kommt bestimmt, und sie folgt meistens auf den Fuß, selbst im Outro des besagten Openers, in dem die Kolumbianer tatsächlich noch einmal aufs Gaspedal treten. Aber auch 'Mors Mystica' ist eine eindrucksvolle Demonstration der pechschwarzen Brachialgewalt, mit der sich die Band hier definiert. Das Pendel schlägt permanent zwischen dissonant formuliertem, nihilistisch geprägtem Hass und todesbleierner Brutalität aus und endet in einer bestialischen Attacke, in der sich IGNIS HAERETICUM selbst zu überschlagen droht - was für ein massiver Blast!
Und so marschiert man von einer Superlative zur nächsten, metzelt alles nieder, nutzt gleichzeitig die Effekte des frostigen Basissounds und bewältigt den Grenzgang der Extreme mit Bravour. Es ist nicht alleine der Umstand, dass Kolumbien bislang nicht viele Bands in internationaale Gewässer entlassen hat, der zum Fazit führt, dass diese Band den Maßstab für heftige Klänge in der heimischen Szene setzt. Es ist schlicht und ergreifend das kompromisslose Auftreten, das sich auf "Autocognition Of Light" widerspiegelt, das diese These in sechs ungebremsten Episoden deutlich unterstreicht.
Anspieltipps: Glorious Wonds, Autocognition Of Light, Mors Mystica
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Björn Backes