IGNITE - Our Darkest Days
Mehr über Ignite
- Genre:
- Hardcore
- Label:
- Century Media/EMI
- Release:
- 12.05.2006
- Intro (Our Darkest Days)
- Bleeding
- Fear Is Our Tradition
- Let It Burn
- Poverty For All
- My Judgement Day
- Slowdown
- Save Yourself
- Are You Listening
- Three Years
- Know Your History
- Strength
- Sunday Bloody Sunday
- Live For Better Days
Sechs Jahre ist es schon her, dass IGNITE mit einem Album am Start waren. Und nach dem ersten Durchlauf von "Our Darkest Days" fragt man sich, wie man es so lange ohne neues Material von einer der besten melodischen Hardcore-Bands aller Zeiten aushalten konnte. Eigentlich unmöglich, aber irgendwie hat man es geschafft, sich mit Ersatzdrogen über Wasser zu halten.
Worauf man wirklich zwangsweise verzichten musste, zeigt nun jeder gottverdammte Ton des vorliegenden Knallers auf. Der Drive, die Power, die unfassbar fabelhaften Melodien, die hoch emotionalen Schneidbrenner-Vocals, die großartigen Texte: All das ist schlicht und ergreifend absolute Spitze. Bereits das kurze 'Intro (Our Darkest Days)' jagt dem Hörer einen Schauer nach dem anderen über den Rücken. Wenn Zoli Teglas angefeuert von seinen sich bis zur finalen Explosion steigernden Bandkollegen die Zeilen "We built this all / Our darkest days" schreit, bekommt man umgehend eine meterdicke Gänsehaut. Und sollte das Quintett bei den anstehenden Gigs mit diesem Intro starten und dann mit der auf dem Album an Position zwei stehenden Großartigkeit 'Bleeding' fortfahren, brechen garantiert alle Dämme. Eigentlich ist es aber egal, welche Songs von dieser Bombe zum Einsatz kommen werden, denn jeder ist ein Hit. Die mit fantastischen Lyrics und Refrains ausgestatteten Uptempo-Rocker 'Fear Is Our Tradition', 'Let It Burn' (wie geil ist die Bridge bitte?), 'Three Years' und 'Poverty For All' (unglaublich!) kann man nicht besser machen; nach dem Genuss der persönlicheren 'My Judgement Day' und 'Slowdown' (Überchorus!) würde ich anregen, dass sich alle Pop-"Punk"-Weichspüler-Bands aus Anstand sofort auflösen mögen; und die Melo-Hardcore-Eruptionen 'Save Yourself', 'Are You Listening' (mir fehlen die Worte…), 'Know Your History' und 'Strength' setzen Unmengen an positiver Energie frei. Am Ende steht mit der Neueinspielung des U2-Covers 'Sunday Bloody Sunday' (eine andere Version ist auf der Euro-Variante des Vorgängers "A Place Called Home" zu finden) ein Stück, bei dem ich keine Millisekunde überlegen muss, wer den Text im Jahr 2006 glaubwürdiger rüberbringt, bevor die Akustikgitarren-Nummer 'Live For Better Days' und der auf Ungarisch vorgetragene Hidden Track endgültig das Licht ausknipsen.
Mann, Mann, "Our Darkest Days" ist wirklich nahezu perfekt: Zoli Teglas hat noch nie so gut gesungen wie auf dieser Scheibe, die transparente Cameron-Webb-Produktion (u.a. SOCIAL DISTORTION) ist ebenfalls die beste in der Karriere der Band, und die Instrumentalmannschaft rockt, groovt und ballert mörderisch. Für mich besteht überhaupt kein Zweifel daran, dass ich ohne diese Platte fortan nicht mehr auskommen kann. Danke, dass ihr wieder da seid, Jungs! Es war absolut nötig!
Anspieltipp: alles!
- Redakteur:
- Oliver Schneider