ILIUM - Vespertilion
Mehr über Ilium
- Genre:
- Heavy Metal
- Label:
- Steelheart / Adrenaline
- Release:
- 01.01.2008
- Solar Amplexusx
- Undergods
- Desinence: Beowulf and the Serpent
- Drilling Through a Proton
- Parasite in Cavalry
- Futility
- Black Abyss
- Beowulf: The Peroration
- Vespertilion
- Romulus And Remus
Newcastle Upon Tyne im Norden Englands ist ja für die eine oder andere wegweisende Metal-Legende bekannt, doch auch am anderen Ende der Welt, in Australien, gibt es ein Städtchen namens Newcastle, und auch dort wird metallisch musiziert. Allerdings nicht im guten alten NWoBHM-Stil, der die gleichnamige Stadt im Mutterland repräsentiert. In der einstigen Kolonie bahnt die Band ILIUM eher eine Ehe aus klassisch US-amerikanischem Power-Metal und den typischen Zutaten des härteren europäischen Melodic Speed Metals an.
Die Riffs sind jedoch meistens recht bissig und hart, was etwa ganz toll bei 'Drilling Through A Proton' zur Geltung kommt. Sänger Lord Tim Grose erinnert mich hin und wieder an einen etwas gemäßigter singenden James Rivera. Schade, dass "Vespertilion" sein Abschiedsalbum ist, denn der Kerl hat wirklich mächtig was drauf, nachdem sein Vorgänger noch häufig kritisiert worden war.
Allgemein kommt mir in den rifflastigen Passagen wie beim Opener 'Solar Amplexusx', beim Titelstück oder in dramatischeren Momenten von 'Black Abyss' der Vergleich mit manchen alten US-Helden in den Sinn (OMEN zum Beispiel, oder auch mal HELSTAR), wobei ILIUM-Stücke auch mal stärker im rockenden Metal verwurzelt sind. Beim gelungenen 'Parasite In Cavalry' ist das sehr auffällig. Auch sind die europäisch klingenden Zwillingsklampfen mit eisern jungfräulichem Anklang ('Beowulf') ein häufiger Wegbegleiter des ILIUM-Sounds, was gerade bei 'Futility' voll durchschlägt. Besonders dann, wenn auch das Keyboard einsetzt oder sich im instrumentalen Mittelstück samt folgenden Chören HELLOWEEN, GAMMA RAY und HAMMERFALL die Klinke in die Hand geben.
Man könnte meinen, dass sich die Herren von ILIUM mit dieser Scheibe ein bisschen zwischen die Stühle setzen, weil ja die Fans des US-Metal und des europäischen Melodic-Sounds der jeweils anderen Musik oft recht skeptisch gegenüber stehen. Doch in diesem Fall ist mir das ziemlich egal, weil die Songs auf "Vespertilion" überwiegend kompositorisch Hand und Fuß haben, instrumental gut umgesetzt und toll gesungen sind. Ein paar kleinere Durchhänger gibt es zwar auch, doch die lassen sich verschmerzen. Wenn euer Interesse geweckt sein solltet, dann werdet ihr bei Hellion Records fündig.
Anspieltipps: Solar Amplexusx, Parasite In Cavalry, Beowulf, Vespertilion
- Redakteur:
- Rüdiger Stehle