I'LL BE DAMNED - I'll Be Damned
Mehr über I'll Be Damned
- Genre:
- Rock
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Drakkar / Soulfood
- Release:
- 19.05.2017
- Believe It
- Fever
- Drainage
- Fuck The World (Be Happy)
- Real Monsters
- Your Only Home
- People Who Hate People (Come Together)
- Schizophrenic Homos
- Right For The Money
- Everything Wiggles
- Shopping With A Shotgun
- All Be Damned
Eine einzige, wilde Rock'n'Roll-Party.
Unverhofft kommt oft, so heißt es. So ist es auch bei I'LL BE DAMNED, denn kaum habe ich das Debütalbum der Dänen in den CD-Schacht geschoben und den Lautstärkeregler auf Anschlag gedreht, steckt mich der positive Rock'n'Roll sofort an. Während der nächsten Dreiviertelstunde komme ich aus dem Grinsen und dem Mitwippen nicht mehr heraus.
Die musikalischen Vergleiche sind schnell enttarnt, denn über allem thronen ihre Landsleute von D-A-D oder Bands wie die amerikanischen JACKYL, in deren Gewässern die Jungs erfolgreich wildern. Gerade in den Momenten, in denen das Quintett aus Aarhus die schwer groovenden Klampfen auspackt, gefällt mir I'LL BE DAMNED am besten ('Right For The Money', 'Fever', 'Believe It'). Hier entsteht eine gewisse Art von Eigenständigkeit, die mich sofort anspricht und von der ich gerne noch etwas mehr gehört hätte.Ansonsten dominiert überwiegend der Geradeaus-Rock ohne größere Allüren und Experimente, der vor allem durch den unverkennbaren Humor, einer Prise Selbstironie und der allgemeinen Partystimmung getragen wird ('Drainage', 'Schizophrenic Homos', 'Real Monsters').
Dem Ganzen setzt aber Sänger Stig Gamborg die Krone auf. Ein absolutes Energiebündel, der zu jeder Zeit Herr der Lage ist und schon jetzt zu den Großen seiner Zunft gezählt werden darf. Er besitzt genug Attitüde, um sowohl in den ruhigen wie auch den wilden Passagen zu bestehen. Darüber hinaus klingt er in allen Höhen und Tiefen kraftvoll, besitzt viele verschiedene Klangfarben und scheut auch nicht davor zurück, die Ketten zu lösen und dem Wahnsinn freien Lauf zu lassen. Zusätzlich haben es die Jungs geschafft, einige prägnante Refrains zu schreiben, die dem Quintett durchaus das Überleben sichern könnten. Speziell in der ersten Hälfte dieser Scheibe verstecken sich etliche kleine Hits, die nur darauf warten, die Konzertsäle und Tanzflächen zu erstürmen. Im hinteren Teil nimmt die Hitdichte dann etwas ab, was dem Gesamteindruck aber nur leicht schadet, trotzdem das eine oder andere Minipünktchen kostet.
Den Dänen ist in ihrer Einfachheit und Eingängigkeit ohne Kitsch und Fremdschämfaktor jedoch tatsächlich ein unwiderstehliches, markant stampfendes Plädoyer für den Rock'n'Roll gelungen. Großartige Melodien, coole Licks und Grooves, pure gute Laune mit enorm viel Spaß in den Backen und eine dicke Produktion, die wie die Faust aufs Auge passt. Wenn Stig und seine Jungs die Energie jetzt auch noch auf die Bretter bringen, dann ist der nächste dänische Siegeszug vorprogrammiert.
Anspieltipps: Right For The Money, Fever, Drainage
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Chris Staubach