ILL NINO - Dead New World
Auch im Soundcheck: Soundcheck 11/2010
Mehr über Ill Nino
- Genre:
- Modern Metal
- ∅-Note:
- 5.50
- Label:
- AFM (Soulfood Music)
- Release:
- 29.10.2010
- God Is Only For The Dead
- The Art Of War
- Against The Wall
- Mi Revolucion
- Bleed Like You
- Serve The Grave
- If You Were Me
- Ritual
- Killing You, Killing Me
- How Could I Believe
- Bullet With Butterfly Wings
- Scarred
Geht es wieder aufwärts? Zweifel bleiben.
Die letzten Jahre liefen nicht all zu gut für die Multi-Kulti-Truppe ILL NINO. Nach dem aufgekündigten Plattendeal mit Roadrunner sanken die Verkaufszahlen rapide. Mit dem vergangenen Werk "Enigma" konnte man nicht einmal die vorher immer locker eingefahrene 100.000 Einheiten-Markierung erzielen. Nur schlechtes Marketing oder doch Folgen des langsamen Untergangs des Nu Metals? Schon von Beginn an spielten ILL NINO mit der Vermischung lateinamerikanischer Elemente und modernem Metal. SOULFLY für Fred-Durst-Fans. Nur hat den Jungs niemand gesagt, dass dieser auch nicht mehr die Titelseiten kürt. Dennoch fahren sie ununterbrochen ihren Gang, erwischen dabei auch mal guten Drive ('God Is Only For The Grave' oder 'If You Were Me'), aber im Ganzen wirkt das dargebotene auf "Dead New World" wie schon tausendmal gehört. Zwar kann die Stimme von Christian Machado immer noch packen, doch wie lieblos sein Organ bei den immer gleich aufgebotenen Strukturen vor die Hunde geworfen wird, kann einem echt die Tränen in die Augen schießen.
Diese Mischung aus schlechten Growls und cleanen Vocals in fast jedem verdammten Chorus ist ärgerlich und nervend. Einzig bei der balladesken Nummer 'Ritual' kommt echte Stimmung auf und zeigt, dass die Band doch alle Möglichkeiten hat, um wieder durchzustarten. Aber nein, stattdessen sie im hinteren Teil die Experimentierkeule auspacken, zerstört man den großartigen SMASHING PUMPKINS-Hit 'Bullet With Butterfly Wings'. Warum covern die Jungs einen Song, der von einer der außergewöhnlichsten Stimme der Rockgeschichte in den Olymp getragen wurde? (*hüstel* - PK) Und warum verzichtet man auf einen spannenden Aufbau des Albums? Man stellt brav Song neben Song, sodass kein Albumfeeling sondern ein Compilationfeeling aufkommt. Resultat, wenn jeder innerhalb der Band woanders lebt und man ein Album quasi per E-Mail schreibt. Dennoch – trotz aller Kritik sei gesagt, dass Fans mit "Dead New World" wohl mehr anzufangen wissen, als mit "Enigma". Ob sie sich allerdings erneut auf die Überholspur schlängeln können, bleibt fraglich.
- Note:
- 5.50
- Redakteur:
- Enrico Ahlig