ILL OMEN - Æ.Thy.Rift
Mehr über Ill Omen
- Genre:
- Doom / Black Metal
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Nuclear War Now! Productions
- Release:
- 31.03.2016
- I. Æ.Thy.Rift
- II. Æ.Thy.Rift
- III. Æ.Thy.Rift
- IV. Æ.Thy.Rift
Monumental böse!
Irgendwie kommen diese Australier erfolgstechnisch auf keinen grünen Zweig. Viel versprechenden Full-Length-Releases folgt kontinuierlich die Abkehr in die Demo-Phase, worauf man wieder so viel Überzeugung weckt, dass sich der Underground erbarmt, ILL OMEN eine weitere Chance zu geben. Genau dieser Fall liegt auch bei der aktuellen Veröffentlichung vor: "Æ.Thy.Rift" wurde in ähnlicher Form bereits auf Tape veröffentlicht, und diejenigen, die sich eines der gerade mal 20 Tapes sichern konnten, die im letzten Jahr im Eigenvertrieb an den Mann gebracht wurden, werden wissen, wovon hier die Rede ist. Denn mit dieser Scheibe hat sich die Band ein weiteres Mal in den Vordergrund gespielt und Doom und Black Metal auf einer wirklich beeindruckend monumentale Art und Weise kombiniert.
"Æ.Thy.Rift" ist ein Kompendium dreier finsterer Longtracks, die mit einem nicht minder monumentalen Outro verabschiedet werden. Absolut beispielhaft inszeniert die Truppe aus Southern Wales die verschleppte Bösartigkeit, setzt auf Sphäre und viele hypnotische Effekte und lullt den Hörer bereits im knapp 14-minütigen Opener komplett ein. Die Variation auf "Æ.Thy.Rift" mag nicht so imposant ausgestaltet sein, die Tiefenwirkung ist es dem entgegen aber umso mehr. ILL OMEN treibt ein perfides Spiel mit seinen Hörern und erinnert dabei gelegentlich an die stilfremden Schweden von RUNEMAGICK. Selbst ein scheinbar noch so häufig rezitiertes Riff erzielt hier noch Wirkung, weil die stimmungsvolle, düstere Hintergrundbeschallung immer wieder Details zutage bringt, die das Interesse von Neuem wecken. Und auch wenn das Grundthema in allen Songs neu aufgefahren wird und die Linie der Band manch einem zu konservativ erscheinen mag, bleibt Langeweile ein Fremdwort im Zusammenhang mit den Sounds dieser Truppe.
Nichtsdestotrotz dürfte ILL OMEN auch mit "Æ.Thy.Rift" kein allzu großes Publikum ansprechen, dafür ist der doomige Klang der vier neuen Stücke einfach zu speziell. Doch in ihrem Segment, das hat man heuer ein weiteres Mal bewiesen, ist diese Band eine durchaus einzigartige Erscheinung, die auf Gönnerseite bei der nächsten Investition die erste Wahl sein muss - denn derart intensive düstere Noten sind beileibe nicht alltäglich!
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Björn Backes