ILLDISPOSED - Kokaiinum
Mehr über Illdisposed
- Genre:
- Death Metal
- A Warm Welcome
- Just Like A Clockwork
- Richard Scarry
- Illdisposed
- Forever Young 2001
- Intellargent
- Kokaiinum
- A Girl And Her Boss
- Fear Bill Gates
Jawollja, die Death Metal-Veteranen aus Dänemark sind wieder da! „Kokaiinum" nennt sich der mittlerweile sechste Streich von ILLDISPOSED - aber ich hege die Befürchtung, dass sich die Band auch mit dem neuen Album im Rücken nicht in der ersten europäischen Death Metal-Liga etablieren wird. Dazu sind die Jungs zu sympathisch, haben kein krankes Image, keine klischeebehafteten Texte oder gar kranke Aussagen zu bieten, sondern sind einfach nur normal - haben also nach aussen hin nichts zu bieten, was verkaufsfördernd wäre.
Was ILLDISPOSED allerdings zu bieten haben, das ist Todesblei par excellence, ausgereiftes technisches Können und die Gabe, einfach packende Songs zu schreiben. Ganz egal an welcher Stelle der Laser ansetzt, auf „Kokaiinum" ist jede einzelne Sekunde Energie und Spielfreude pur, etwas, was man gerade bei den aktuellen „Größen" des klassischen Death Metals vermisst. Grooven wie SIX FEET UNDER? Das können ILLDISPOSED schon lange! Hört mal in „Richard Scarry" oder „Illdisposed" rein. So melodisch sein wie IN FLAMES und Konsorten, ohne dabei die Härte zu vernachlässigen? „Forever Young 2001" heisst die Lösung. Oder soll es gar Gebolze und Gegrunze im Stile von DYING FETUS sein? „Intellargent", bitte sehr! Death’n’Rollig? „A Girl And Her Boss"! Den absoluten Höhepunkt haben sich ILLDISPOSED allerdings für zuletzt aufgehoben: „Fear Bill Gates" (nominiert für den Songtitel des Jahres!) überzeugt mit einer ganzen Familienpackung an Melodien, hervorragender Gitarrenarbeit, unverschämt guten Soli und tollen Tempowechseln - das kann auch die Elite nicht besser!
ILLDISPOSED decken ein breites Spektrum ab und können dabei mit eigenständigen und intelligenten Songideen glänzen, insbesondere die Gitarrenarbeit und das Drumming seien an dieser Stelle hervorgehoben.
Frontschwein Bo Summer deckt mit seinen Vocals alles vom heiseren Kreischen über Flüstern bis hin zu derbstem Grunzen ab und verleiht „Kokaiinum" somit noch den letzten Pfiff.
Natürlich wird hier das metallische Rad des Todes nicht neu erfunden, aber ILLDISPOSED machen unkompliziert Spass, ohne den musikalischen Anspruch zu vernachlässigen, noch könnte man ihnen Plagiatismus vorwerfen.
Somit ist „Kokaiinum" zumindest Pflicht-Reinhörprogramm für alle qualitätsbewussten Todesbleier.
Anspieltipps: Richard Scarry, Forever Young 2001, Fear Bill Gates
- Redakteur:
- Rouven Dorn