ILLUSION SUITE - The Iron Cemetery
Auch im Soundcheck: Soundcheck 07/2013
Mehr über Illusion Suite
- Genre:
- Progressive Metal
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Pure Prog Records (H'ART)
- Release:
- 26.07.2013
- Intro
- Orpheus' Quest
- Uni-Twins
- The Iron Cemetary
- When Love Fails
- Nero
- Nostradamus' First Prophecy
- The Ugly Duckling
- Premonition
Grandiose Melodic-Progressive-Power-Wundertüte aus Norwegen. <br />
Auf diese Band mit dem klangvollen Namen ILLUSION SUITE bin ich bereits 2005 aufmerksam geworden, als mir eines Tages deren selbstproduzierte 4-Track-EP namens "The Adventures Of Arcan" ins Haus flatterte. Das vier Jahre später über Limb Music erschienene Debüt-Album "Final Hour" machte dann die stilsichere, wohl temperierte und doch mitreißende, aufregende Mischung der Norweger aus Progressive, Melodic und Power Metal einem größeren Publikum zugänglich. Leider nahmen damals noch viel zu wenige Musik-Liebhaber davon Notiz. Das wird sich nun hoffentlich mit dem zweiten Longplayer "The Iron Cemetery" ändern. Das Quartett aus der Landeshauptstadt Oslo hat es tatsächlich geschafft auf diesem neuen Werk all seine Stärken noch schärfer und präziser herauszuarbeiten und begeistert mich auf der ganzen Linie.
Dabei machen die Jungs stilistisch und objektiv-nüchtern betrachtet gar nicht mal so viel anders als die Konkurrenz. Sie machen nur fast alles besser. Die Kompositionen zünden allesamt spätestens beim zweiten Durchlauf; hier sitzt jedes Break, jeder Takt. Die acht Songs klingen allesamt abwechslungsreich, dynamisch und eingängig, sie kommen knackig frisch und heavy, aber doch auch feinsinnig und raffiniert verschlungen aus den Boxen. Selten habe ich kraftvolle, geschmeidige Gitarren und wohl dosierte, kreative Keyboards so perfekt aufeinander abgestimmt gehört. Hinzu kommt, dass Sänger Bill Makatowicz ein wahrer Meister seines Faches ist; seine eindringliche, klare, unter die Haut gehende Stimme ist aus dem Klangbild dieser Band einfach nicht wegzudenken. Auf "The Iron Cemetery" reichen betörend schöne Melodien druckvollen Metal-Kanten die Hand, virtuose Eruptionen und Übergänge fesseln und beeindrucken den Hörer; grandiose Chor-Gesänge, dezent symphonische Arrangements und eine perfekte Produktion runden den exzellenten Gesamteindruck ab. Da macht es überhaupt keinen Sinn einzelne Songs hervorzuheben, die gesamte Platte ist von vorne bis hinten ein Highlight.
Ich kann nicht bestreiten, dass man sich hin und wieder schon an bekanntere Genre-Kollegen erinnert fühlt, doch die Musiker von ILLUSION SUITE gehen dabei sehr geschickt und im positiven Sinne eklektisch zu Werke. Am besten passt wohl der Vergleich zu den Landsleuten von PAGAN'S MIND und CIRCUS MAXIMUS, wobei "The Iron Cemetary" gegenüber deren letzten Werken ("Heavenly Ecstasy" bzw. "Nine") allerdings klar die Nase vorn hat. Man füge noch ein wenig SYMPHONY X, REDEMPTION und frühe DREAM THEATER hinzu, schmecke mit einer Messerspitze NOCTURNAL RITES ab und hat eine ungefähre Vorstellung von der hier gebotenen Musik. Wer die genannten Bands schätzt, kommt an "The Iron Cemetery" jedenfalls nicht vorbei. Aber auch KAMELOT-Fans und Leute, die immer noch CONCEPTION nachtrauern, könnten sich durchaus schnell und heftig in dieses Album verlieben. Ich drücke ILLUSION SUITE ganz fest die Daumen, dass es jetzt mit einer vernünftigen Tour klappt und dass das Album einschlägt wie die Bombe, die es geworden ist!
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Martin van der Laan