ILLUSORIA - More Than We Are
Mehr über Illusoria
- Genre:
- Metal
- Gone Away Alone
- ReplicHATE
- More Than We Are
- Denial
- Nuance
Auf dem 2002er Vorgänger-Demo spielten ILLUSORIA angeblich noch Power Metal. Da dies allerdings nicht wirklich der Vorstellung der Bandmitglieder entsprach, orientierte man sich schon bald um. Und so hat "More Than We Are" absolut nichts mehr mit der damaligen musikalischen Ausrichtung zu tun. Für diese EP haben sich die Italiener einiges bei IN FLAMES abgeschaut. Darüber hinaus scheinen sie auch Nu Metal immer schon dufte gefunden zu haben, ohne allerdings deswegen gleich auf METALLICA zu verzichten.
Das Modern-Metal-Gemisch knattert ganz akzeptabel, kommt mit 'Gone Away Alone' und 'ReplicHATE' aber nicht sehr spritzig aus den Startlöchern. Die Groove-Riffs sind made in Schlaflabor, der Songaufbau ist stereotyp, und die Refrains ziehen auch nicht viel vom Teller. Danach reißt sich das Quintett aber zusammen und legt kompositorisch einen Zahn zu. Der Titeltrack geht besser in die Beine und wartet mit 'ner coolen Bridge auf, die noch mal gekonnt Spannung erzeugt, bevor man zum letzten Mal den annehmbaren Chorus schmettert, während 'Denial' zwischen Rockigkeit und Klopper-Parts pendelt und gegen Ende 'ne gute Gitarrenmelodie rausrückt. Am gelungensten ist schließlich 'Nuance', das gleichzeitig die härteste Nummer der Scheibe ist und öfter den Thrash-Bereich streift. Erfreulicherweise verzichtet Cristiano Moroncelli in diesem Stück auf die vereinzelt zu vernehmenden Häschen-in-der-Grube-Clean-Vocals, die doch arg dünn und wackelig sind, und setzt ausschließlich auf kraftvollen Gesang, was den Hörer mit 'nem positiven Eindruck entlässt.
Es hat den Anschein, als wären ILLUSORIA mit "More Than We Are" noch nicht ganz in ihrem neuen Stil angekommen. Das Songwriting im Allgemeinen und das Riffing im Speziellen sind insgesamt noch zu bieder, um mehr als wohlwollendes Mitwippen auszulösen. Mal sehen, wie's weitergeht.
Anspieltipps: Denial, Nuance
- Redakteur:
- Oliver Schneider