IMAGIKA - Only Dark Hearts Survive
Mehr über Imagika
- Genre:
- Thrash Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Dissonance / Plastic Head
- Release:
- 13.09.2019
- Where Our Demons Dwell
- Cast Into Damnation
- Prisoners Of Fate
- Suffocate On Hate
- The Spiteful One
- The Faceless Rise
- Firefight
- Only Dark Hearts Survive
Starke Mischung aus melodischem Bay-Area-Thrash und rifforientiertem US-Power-Metal.
Als Bay-Area-Thrasher einer späteren Generation war die im Jahre 1993 gegründeten San-Carlos-/San-José-Truppe IMAGIKA viele Jahre lang eine Bank und bürgte für gehobene Qualität zwischen melodischem Thrash Metal und hartem US-Power-Metal, bis es 2010 nach dem siebten Album "Portrait Of A Hanged Man" für Außenstehende recht überraschend zum Split kam und sich Gitarrist, Bandgründer und letztes verbliebenes Gründungsmitglied Steve Rice voll auf sein musikalisch schnörkelloseres zweites musikalisches Standbein KILL RITUAL konzentrierte, während Frontmann Norman Skinner seine Stimme schier zahllosen anderen Bands und Projekten lieh. Nun haben die beiden Protagonisten sich ihrer gemeinsamen Stärke besonnen und zusammen mit Bassist Jim Pegram und Drummer Matt Thompson - ja, der Trommler von KING DIAMOND - ein neues IMAGIKA-Album eingezimmert, das auch den schönen Namen "Only Dark Hearts Survive" hört und von einem wunderbar zur Band und ihrer Geschichte passenden Artwork mit neuem Bandlogo geziert wird.
Die Rahmendaten verheißen also nur Gutes, und diese Hoffnung bestätigen auch direkt die ersten Hördurchläufe des achten Studioalbums, das blitzsauber und doch recht traditionell produziert ist, will sagen, dass es ganz besonders im Schlagzeugbereich nicht allzu sehr ins dynamikfrei Ballern verfällt, sondern - ab und zu - auch die leisen Töne kennt, was im aktuellen Thrash Metal leider viel zu selten der Fall ist. Matt Thompson hat hier saubere Arbeit geleistet, die vom Produzenten Zack Ohren ebenso gut klanglich in Szene gesetzt wurde wie auch das stets hörbare Bassspiel des Herrn Pegram. Vor dieser wirkungsvollen und grundsoliden Rhythmusarbeit hat Steve Rice alle Möglichkeiten sowohl seine harten Riffs als auch seine teils wild schrotenden Leads abzufeuern, die etwa beim durch und durch klassischen Speedster 'The Spiteful One' buchstäblich Asche auf dem Griffbrett zu hinterlassen scheinen.
Dafür, dass IMAGIKA nicht komplett und ausschließlich im Thrash-Genre zu verorten ist, sorgen neben den gelegentlichen urtraditionellen Speed-Metal-Abfahrten, auch weitere Stilelemente, wie etwa Norman Skinners toller, kraftvoller und bisweilen auch sehr klarer und melodischer Gesang, der in den hohen Lagen einem Tim Owens nicht unähnlich ist, aber auch eine voluminösere, melancholische Note der Barlow-Schule - etwa beim starken Uptempo-Banger 'Cast Into Damnation' - und gemäßigte Growls auf der Pfanne hat und zu guter Letzt auch noch rotzig-rockig klingen kann, wie zum Beispiel beim lässigen aber tonnenschweren Rocker 'The Faceless Rise', der auch einen stattlichen Groove bereithält und im Mittelstück richtig heavy zur Sache geht. Mit dem herrlich finsteren Opener 'Where Our Demons Dwell', der sehr melodischen Power-Hymne 'Prisoners Of Fate' und dem abschließenden Titelstück hat "Only Dark Hearts Survive" zudem auch zwei echte Volltreffer an Bord.
Wenn ihr also Lust auf eine rundum gut gemachte Scheibe direkt im Schnittpunkt zwischen melodischem Bay-Area-Thrash und hartem, rifforientiertem US-Power-Metal im Stile früher bis mittlerer ICED EARTH-Werke habt, der vor mit seiner bissigen, intensiven Gitarrenarbeit und dem vielseitgen Gesang punkten kann und auch einige Ohrwürmer an Bord hat, dann sollte das IMAGIKA-Comeback euch ein riskiertes Ohr wert sein.
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Rüdiger Stehle