IMHA TARIKAT - Kara Ihlas
Mehr über Imha Tarikat
- Genre:
- Black Metal
- ∅-Note:
- 6.00
- Label:
- Vendetta Records
- Release:
- 18.01.2019
- I-I: Çökmüş Mühür (The Broken Seal)
- I-II: Akan Sır (The Flowing Wisdom)
- II-I: Omninihai Çözümü (Omni-Final Solution)
- II-II: Katarsis Vaazı (Catharsis Sermon)
- III-I: Şafaksız Rüya (Dawnless Dream)
- III-II: Kara Ihlas (Black Purity)
- III-III: Imha Tarikatı (Sect Of Destruction)
- IV: Son Mistisizm (The Last Mysticism)
Fenriz im Todesblei-Modus?
Hätten die beiden Herren von DARKTHRONE seinerzeit einen Death-Metal-Sound bei ihrem Meilenstein "Transilvanian Hunger" bevorzugt, wäre es möglich, dass einige Parallelen zum ersten Full-Length-Album von IMHA TARIKAT auszumachen gewesen wären - zumindest im Hinblick auf die konsequenten Tempoverschärfungen und die Art und Weise, wie die Band melodische Passagen in ihre derbe Raserei einbaut. Letztlich sind die Unterschiede aber dennoch sehr markant, weil alleine der Gitarrensound wesentlich rauer ausgefallen ist, die Vocals mehr todesmetallischem Gebell als aggressiven Finster-Screams gleichen und das Ganze auch ein wenig grooviger klingt als die zielstrebige, gradlinige Vertonung auf dem benannten Klassiker.
Doch was ist "Kara Ihlas" nun? Die Scheibe, deren okkulter Background sich nicht lediglich in den Songtiteln, sondern auch in der Atmosphäre der acht Songs niederschlägt, ist eine äußerst radikale Angelegenheit, die nicht viele Kompromisse duldet und gerade mit ihrem hohem Tempo klarstellt, welchen Teil der alten Schule man bedienen möchte. Ein extrem rauer Sound ist hier die Hauptschlagader der Kompositionen, ein paar depressive Inhalte sorgen dabei für unverhoffte Kontraste, werden aber auch von den inhaltlich relativ schwermütigen Texten untermauert, und dieses ständigen Pendeln zwischen verrohtem Death Metal und halbwegs melodischem, aber sicher nicht einprägsamem Black Metal ist hier mit einigen Eigenarten versehen worden, die man posthum auch als Charakteristikum für diese Band benennen darf.
Und trotzdem ist "Kara Ihlas" ein ziemlich gewöhnungsbedürftiger Release, weil der genannte Mix erst einmal gegen die Atmosphäre arbeitet und es eine Weile dauert, bis sich das Ganze derart gesetzt hat, dass man den okkulten Ursprung der Materie auch greifen kann. Die Kontraste könnten ein wenig besser ausgearbeitet sein, um die phasenweise doch recht einförmig arrangierten Songs noch einmal etwas differenzierter darzustellen. Denn das ist der klare, wenn auch einzige Schwachpunkt dieser Scheibe, der die Gesamteindrücke schlussendlich auch ein wenig trübt.
Nichtsdestotrotz: Wer Black Metal nicht stromlinienförmig und konventionell mag, sollte sich mal auf IMHA TARIKAT respektive "Kara Ihlas" einlassen. Die Platte ist bei Bandcamp im Stream verfügbar, und es spricht absolut nichts dagegen, sich mal etwas näher mit ihr vertraut zu machen.
- Note:
- 6.00
- Redakteur:
- Björn Backes