IMHA TARIKAT - Sternenberster
Mehr über Imha Tarikat
- Genre:
- Black Metal
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Lupus Lounge / Prophecy Records
- Release:
- 11.12.2020
- Ekstase ohne Ende
- Sturm der Erlösung
- Kreuzpunkt der Schicksale
- Brand am Firmament
- Klimax Downpour
- Aufstieg
- Sternenberster
- Outro (Cosmos Dissolving)
Still schneidet Leidenschaft die Fesseln der Wut
Wer nach den Sternen greifen will, muss im Black Metal gar nicht so weit reisen. Denn das zweite Album des Mülheimer Projekts IMHA TARIKAT, das auf den poetischen Namen "Sternenberster" hört, mischt im Rennen um das Black-Metal-Highlight des Jahres ganz oben mit. Dabei ist die Entwicklung IMHA TARIKATs beachtlich: Mit jeder Veröffentlichung hat das Duo seinen Sound verfeinert, ohne dabei dem Black-Metal-Mainstream auch nur einen Millimeter näher gekommen zu sein.
Klagelieder durchfluten die Nacht - Geschrien voll Ehrfurcht in Dissonanz
Was klingt wie ein poetischer Review-Teaser, ist nur ein kleiner Auszug aus den intensiven Texten, die "Sternenberster" für uns bereit hält. In einem Genre, welches oftmals nur Plattitüden und Klischees zu bieten hat, ist hier die packende Symbiose aus Text und Musik beinahe kathartischer Natur. Die Ehrfurcht packt mich beim Versuch, meine Eindrücke auch nur ansatzweise so wiederzugeben, wie sie mich ein ums andere Mal durchströmen.
Ein Feuer zu verschlingen tausend Äonen - Unbändig, so rein, voller Schmerzen geladen
Anfangs hielt ich "Sternenberster" für ein wirklich gutes Black-Metal-Album, das alleine schon durch seine BÖLZEResque Ästhetik genau meinen Geschmack trifft. Jeder Durchgang mehr (mit den Texten vor Augen) offenbart, wie nahe IMHA TARIKAT damit am (für mich jedenfalls) Kern des Black Metal ist: Auch ohne in Transzendentalphilosophie einschlägig bewandert zu sein, reißt mich der vertonte Weltschmerz in unnachahmlicher Weise mit. Jeder Song trifft den musikalischen Nagel auf den Kopf. Wut, Melodien, das ist mehr als blanker Hass. IMHA TARIKAT provoziert nicht - IMHA TARIKAT zwingt zur Auseinandersetzung mit dem Sein. Jedenfalls alle die, die den 45 Minuten Musik auf "Sternenberster" mehr entnehmen möchten als ordentliches Geballer - wobei die Pflicht hier genau so beherrscht wird wie die Kür.
Anspieltipps: Aufstieg, Sturm der Erlösung
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Nils Macher