IMMORTAL - All Shall Fall
Auch im Soundcheck: Soundcheck 10/2009
Mehr über Immortal
- Genre:
- Black Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Nuclear Blast/Warner
- Release:
- 25.09.2009
- All Shall Fall
- The Rise Of Darkness
- Hordes To War
- Norden On Fire
- Arctic Swarm
- Mount North
- Unearthly Kingdom
Schneelandschaften und Verneigungen vor dem BATHORY-Schaffen: IMMORTAL sind überzeugend zurückgekehrt!<br />
Da ist es also, das Comeback-Album der Blashyrkh-Schöpfer IMMORTAL, für das sich die kriegsbemalten Frostanbeter alle Zeit der Welt gelassen haben. Immerhin nahm das Comeback der Band bereits im Juli 2006 Konturen an. Um die Aufmerksamkeit der Presse weiter anzuheizen, wurden im Vorfeld übrigens keine Tonträger oder Dateien zur Bemusterung zur Verfügung gestellt. Sollten IMMORTAL etwa ein derart heißes Eisen geschmiedet haben?
Der Titeltrack 'All Shall Fall' erweist sich jedenfalls mals als überraschend starker Einstieg. Hier dürfen die Eiswinde schnell und frostig ums Näschen fegen, denn die Gitarrenwände erinnern irgendwie an eine Verschmelzung des Sounds des legendären "Pure Holocaust"-Albums mit der "At The Heart Of Winter"-Scheibe.
Demgegenüber wirkt das nachfolgend platzierte "The Rise Of Darkness" in den ersten beiden Minuten uninspiriert und farblos. IMMORTAL rocken vergleichsweise nichtssagend durch die Tundra, um dann endlich ein ergreifendes, kerniges Riffmuster in bester "At The Heart Of Winter"-Machart zu platzieren, bevor im letzten Drittel zünftig geblastet wird. Nun folgt die wohl aggressivste Nummer des ganzen Albums: 'Hordes Of War'. Dieser thrashige Uptempo-Track mit seinen mächtigen Riffs und dem sehr präzisen Drumming von Reidar Horghagen alias Horgh präsentiert sich sehr deutlich durch das BATHORY-Album "Under The Sign Of Black Mark" beeinflusst. Die krächzigen, urtypischen Vocals von Abbath lassen diesen Thrasher noch dreckiger wirken. Quorthon (R.I.P.) hätte seine Freude daran. Wie auch am hymnenhaften, midtempo-lastigen Stück 'Norden On Fire', das gleichermaßen IMMORTAL als BATHORY-Verehrer zeigt.
Sowohl 'Arctic Swarm' als auch mit Abstrichen 'Mount North' riffen an und für sich ganz solide und bieten tolle Gitarrensoli von Filigrantechniker Abbath, aber im Endeffekt fallen beide Stücke gegenüber Prachtnummern wie dem Opener 'All Shall Fall' deutlich ab. IMMORTALsche Hausmannskost eben, die zwar alle bekannten Markenzeichen bietet, aber eben die Band nicht in Bestform in Szene rückt.
Die dürfen wir dann immerhin beim geradezu episch arrangierten 'Unearthly Kingdom' erleben, einem achteinhalb Minuten langen IMMORTAL-Epos. Am ehesten erinnert diese Hymne an die "Sons Of Northern Darkness"-Phase der Band. Hier herrscht stampfendes Midtempo mit prägnanten Riffs und einem deutlichen Hang zum Normal-Metal.
Fazit: IMMORTAL haben mit "All Shall Fall" ein gelungenes Comeback-Album unter Dach und Fach gebracht. Wer allerdings ein zweites "At The Heart Of Winter"-Album mit grandiosen, durchgehend hymnischen Gitarrenmelodien erwartet, der wird enttäuscht werden. Mit dem ausgezeichneten Titelstück 'All Shall Fall' und der thrashigen Verneigung vor Quorthon mit dem wütenden 'Hordes Of War' haben IMMORTAL zwei weitere Bandklassiker eingetrümmert, die die beiden oben genannten, ziemlich durchschnittlichen Stücke fast vergessen machen. Dazwischen tummeln sich abgeklärte, aber durchgehend gutklassige Nummern des Trios.
Die Produktion von "All Shall Fall", das im legendären Grieghallen-Studio und in den Abyss-Studios von Peter Tägtgren für die Nachwelt konserviert wurde, hat definitiv Schmackes. Sie wirkt druckvoll und organisch zur gleichen Zeit. Für den Mix war übrigens Peter Tägtgren verantwortlich.
Ich zücke knappe acht Zähler für ein gutklassiges IMMORTAL-Werk, das zwar "At The Heart Of Winter" und "Damned in Black" nicht das Wasser reichen kann, aber im Endeffekt genau das bietet, was man als Fan der Band erwarten durfte. Welcome back!
Anspieltipps: All Shall Fall, Hordes Of War, Unearthly Kingdom
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Martin Loga