IMMORTAL - Sons Of Northern Darkness
Mehr über Immortal
- Genre:
- Black Metal
- Label:
- Nuclear Blast
- One By One
- Sons Of Northern Darkness
- Tyrants
- Demonium
- Within The Dark Mind
- In My Kingdom Cold
- Antarctica
- Beyond The North Waves
IMMORTAL – eine Band, die seit den Anfängen der zweiten Black Metal Welle für nordische Raserei in Perfektion steht, die weit über all den ganzen „True oder nicht True“ Streit erhaben ist und die seit dem Meisterwerk „At The Heart Of Winter“ zweifelsohne zu den besten Black Metal Bands der Gegenwart gehört. Und das wird sich auch mit dem neuesten Werk „Sons Of Northern Darkness“ nicht ändern, ganz im Gegenteil.
Überfallartig brettert „One By One“ aus den Boxen, rasende Gitarrenläufe verwandeln das Zimmer in Windeseile in eine eisige, zerklüftete Landschaft, bevor hymnenhafte Parts den Aufmarsch der Dämonen Blashyrkhs vorbereiten. Sofort fällt auch der mördermäßige Sound auf, den Peter Tägtgren aufs Band gebracht hat. Ultraheavy, glasklar und trotz allem immer noch dieses typische nordisch-klirrende Gefühl versprühend, das wahre Black-Metal-Könner auszeichnet.
Das kommt vor allem einem Song wie „Tyrants“ zu Gute, der sich sofort in die Gehörgänge bohrt. Dieser geniale, schleppende Rhythmus wird die gesamten sechs Minuten über nie langweilig und erinnert von der Machart her ein bisschen an den sehr genialen Track „Where Dead Angels Lie“ von DISSECTION. Das ist Black Metal: kalt, majestätisch und dieses ganz besondere Feeling versprühend.
Aber IMMORTAL halten nicht nur sklavisch an alten Black Metal Traditionen fest, sondern haben keine Berührungsängste gegenüber klassischem Heavy Metal und thrashigen Parts. Vor allem die Midtempoparts sind in Sachen Hymnenhaftigkeit unerreicht. Dort liegt die wahre Stärke von IMMORTAL, das ist es, was diese Band zu etwas besonderem macht, wobei auch die rasenden Black Metal Infernos und die vereinzelt eingestreuten ruhigen Unterbrechungen den Hörgenuss kaum schmälern. Deshalb ist auch der Abschlusstrack „Beyond The North Waves“ ein weiteres Highlight auf dieser CD. Natürlich klingt der Titel sehr stark nach BATHORY, aber wen stört das bei diesem wahrhaft guten Song? „Under The Sign Of The Black Mark“ ist nunmal ein Stück Black Metal Geschichte. Andere Bands, vor allem im melodischen Power Metal Bereich, klingen viel offensichtlicher nach ihren Vorbildern und das nicht nur bei einem Titel.
Aber zurück zu „Sons Of Northern Darkness“: von den restlichen fünf Songs bleibt eigentlich nur das schnelle, relativ kurze „Demonium“ nicht so richtig haften, dafür erreichen „Sons Of Northern Darkness“ und „Antarctica“ den Qualitätsstandard der drei genannten Stücke. Bei all diesen Tracks fällt auch auf, wie gut IMMORTAL mittlerweile spielen. Vor allem Drummer Horgh hat sich enorm gesteigert, aber auch Abbath, der ja kein Gitarrenvirtuose ist, holt das Maximale aus seinen Möglichkeiten raus. Das einzig Negative an dieser CD ist, dass IMMORTAL auch mit „Sons Of Northern Darkness“ nicht das Niveau von „At The Heart Of Winter“ erreichen, obwohl sie teilweise („Tyrants“, „One By One, „Beyond The North Waves“) sehr nah dran sind.
Aber genug gemeckert, „Sons Of Northern Darkness“ ist für mich bis jetzt DAS Black Metal Highlight des Jahres, mit dem IMMORTAL ihre Stellung als eine der besten Black Metal Bands eindrucksvoll behaupten. Für jeden IMMORTAL Fan ein Pflichtkauf!
Anspieltipps: Tyrants, One By One, Beyond The North Waves, Sons Of Northern Darkness, Antarctica
- Redakteur:
- Herbert Chwalek