IMMORTAL RITES - For Tyrant's Sake
Mehr über Immortal Rites
- Genre:
- Death Metal
- Label:
- Khaosmaster Productions (USA)
- For Tyrant's Sake
- Daemon Dawn
- Source Code@ Converter's Day
- Born In Our Own Funeral
- Killing Star Species
- Construcdead
- 01101066601101
- Mindfield Evergreen
- Incapacity Awards
- The Harvest That Dragged Me Down
- The Shadowsouls (Bonus)
- Tormenting Emotions (Bonus)
- Omen Overture (Bonus)
- Beyond The Gates Of Pain (Bonus)
- Weeping Tears (Bonus)
- The Script Of Sadness (Bonus)
In wahrlich imposanter Ausführung kommt das aktuelle Album der deutschen IMMORTAL RITES in der US-Version daher. Diese enthält nämlich ganze sechs Bonussongs und kommt zudem als wahres Schmuckstück in Digipack-Variante auf den Markt. Aber nicht nur deshalb sei für "For Tyrant's Sake" eine dringende Kaufempfehlung an alle Death-Metal-Fetischisten dieses Planeten ausgesprochen. Die seit nunmehr gut zehn Jahren aktive Truppe, die im Laufe der Zeit bereits mit Bands wie DESASTER, GOD DETHRONED, UNLEASHED, BEHEMOTH und vielen anderen Großformaten die Bühne teilen durfte, hat sich dem harschen Death Metal in schwedischer Machart verschrieben, weiß allerdings gitarrentechnisch auch den Thrash zu schätzen und geizt erst gar nicht mit Einflüssen davon.
Besonders erwähnenswert scheint mir die Tatsache, dass es IMMORTAL RITES problemlos schaffen, Einflüsse von nahezu ganz Todesmörtel-Schweden auf ein Album zu pappen. Die insgesamt zehn neuen Tracks vermitteln ein Gefühl, das überspitzt formuliert so klingt, als wären EDGE OF SANITY und HYPOCRISY mit den jungen DARK TRANQUILLITY zusammen im Studio gewesen und hätten unter dem Banner IMMORTAL RITES eine satte und verdammt knackig produzierte Scheiblette (für den Mix war pikanterweise auch noch Dan Swanö persönlich zuständig) aus dem Ärmel geschüttelt. Von "Klau" kann aber trotz allem keine Rede sein, denn die Jungs aus dem Schwabenlande schaffen es, sämtliche Anklänge so zu vermitteln, dass ihre eigene Note nicht zu kurz kommt. Immer wieder wechseln sich melodisch intonierte Riffs mit heftigen ab und atmosphärisch dichte Parts kommen im Verlauf der Spielzeit ebenso zum Vorschein wie groove-lastiger Death Metal. Es ist eben die Mischung, die den Reiz von "For Tyrant's Sake" ausmacht.
Mit Sänger Phillip Frick hatte die Formation bis vor wenigen Monaten (und auch noch während der Aufnahme dieses Albums) auch einen dementsprechend raukehlig vortragenden Barden in Reihen, doch auf Grund von unüberbrückbaren musikalischen Differenzen hat Phillip im Juni dieses Jahres der Band den Rücken zugekehrt. Deshalb hat man nun einen jungen Mann namens Kelly mit im Boot, ist aber noch immer auf der Suche nach einem zweiten Gitarristen, da Phillip "nebenbei" ja auch die Klampfe bediente und Dominic Haufe die Gitarrenarbeit allein nicht unter Kontrolle bringen kann. Dazu klingen die Songs einfach viel zu massiv, aber auch zu anspruchsvoll, so dass man im Lager von IMMORTAL RITES keinesfalls auf eine zweite Gitarre verzichten kann. Durch immer wieder eingestreute klare und melodische Sangespassagen sorgen die Süddeutschen ebenso für Abwechslung und kurzweiliges Hörvergnügen mit Schmackes, wie durch die tempomäßig unterschiedliche Ausführung der Songs selbst.
Hinsichtlich der bereits eingangs erwähnten "Bonüsse" sei erwähnt, dass der Zuhörer das 1999er Demo "Beyond The Gates Of Pain" in neu abgemischter Form zu hören bekommt. Dieses ist zwar bereits vor einiger Zeit in limitierter Auflage und um etliche Live-Tracks aufgepeppt neu aufgelegt worden, aber wohl in Amiland nur schwer zu erhalten, wodurch diese neuerliche Veröffentlichung des Einstandes der Jungs auch Sinn macht. Die musikalische Entwicklung der Band lässt sich hier wirklich gut nachvollziehen, denn im Vergleich zu ihrer Anfangszeit gehen IMMORTAL RITES nunmehr eine ganze Ecke langsamer ans Werk, wissen aber dafür mittlerweile verdammt gut, wie man Songs effektiv aus den Boxen dröhnen lassen muss, damit diese so richtig zur Geltung kommen.
Anspieltipps:
Daemon Dawn, Killing Star Species, The Harvest That Dragged Me Down
- Redakteur:
- Walter Scheurer