IMPELLITTERI - War Machine
Mehr über Impellitteri
- Genre:
- US Metal / Heavy Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Frontiers
- Release:
- 08.11.2024
- War Machine
- Out of My Mind (Heavy Metal)
- Superkingdom
- Wrathchild
- What Lies Beneath
- Hell On Earth
- Power Grab
- Beware The Hunter
- Light It Up
- Gone Insane
- Just Another Day
Sehr starkes Alterswerk!
IMPELLITTERI ist natürlich so ein klassischer Household-Name der Heavy-Metal-Geschichte: Jeder, der sich einigermaßen seriös mit der Geschichte des Metal auseinandergesetzt hat, kennt die Band von Gitarrenheld Chris, die seit den späten Achtzigern etliche starke Alben veröffentlicht hat. "War Machine" ist das zwölfte Studioalbum - das achte mit Rob Rock am Mikro. Und das ist natürlich schon mal ein ganz fetter Pluspunkt. Nach dem Blick auf das farblich ansprechende, aber unspektakuläre Cover, fällt auf, dass es noch eine interessante Neubesetzung gibt: Am Schlagzeug ist niemand geringeres als Paul Bostaph dazu gekommen, den man ja eher aus dem Thrash kennt. Er war bei SLAYER, EXODUS, TESTAMENT, FORBIDDEN und zuletzt KERRY KING tätig - und jetzt für eine der namhaftesten US-Metal-Bands. Ich weiß nicht, wie es euch geht, aber ich kenne IMPELLITTERI vom Namen her seit über 20 Jahren, und trotzdem lief die Band immer etwas unter meinem Radar.
Ich hatte mir fest vorgenommen, das mit "War Machine" zu ändern, und ich muss sagen: Diese Berührung ist eine äußerst positive Erfahrung! Es gibt erstklassig eingespielten Heavy Metal, was bei der Besetzung natürlich niemanden überraschen dürfte. Das Drumming von Bostaph ist dabei kraftvoll, aber trotzdem total songdienlich. Auch Gitarrenhexer Impellitteri shreddet seine Songs nicht in Grund und Boden, sondern soliert auf technisch hohem Niveau, teils in neoklassischen Gefilden, aber nie auf eine Art und Weise, die den Songs schmerzen würde. Ich denke teilweise an das Gitarrenspiel von Grimmark bei NARNIA um die Jahrtausendwende herum. Und dann gibt es ja noch Rob Rock - was der Tausendsassa hier abzieht (AVANTASIA, AXEL RUDI PELL, M.A.R.S., DRIVER, JOSHUA, ANGELICA und richtig starke Soloalben) ist angesichts seines Alters von 65 Jahren extrem beeindruckend. Die kraftvolle Stimme, die mehr als nur ein Mal an Ronnie James Dio Mitte der Achtziger erinnert, schenkt jedem der Songs noch mal zusätzliche Seele.
Ach ja, die Songs: Impellitteri und Co. sind hier einige echte Hits gelungen, wie das Nicht-Cover 'Wrathchild', 'Out Of My Mind (Heavy Metal)' oder 'Hell On Earth' (ebenfalls kein Jungfrauen-Cover, da gibt es aber Assoziationen). Das Material ist insgesamt relativ hart ausgefallen, das Gaspedal wird nahezu ständig durchgedrückt. Wer also beim Label (Frontiers) dachte, dass die Band auswimpen könnte und jetzt irgendeine Melange aus AOR und Hair Metal fabrizieren würde, der muss sich getäuscht fühlen. Es gibt harten Power Metal amerikanischer Prägung mit einer druckvollen, zeitmäßen, aber nie zu angepassten Produktion. Für mich eine absolut frohmachende Überraschung, die hoffentlich dazu führt, dass ich mich endlich mit dem Frühwerk der Band auseinandersetze.
Anspieltipps: Out Of My Mind (Heavy Metal), Wrathchild, Hell On Earth.
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Jonathan Walzer