IMPERATORE - The Lionspirit
Mehr über Imperatore
- Genre:
- Symphonic Rock
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Rockshots Records
- Release:
- 19.12.2025
- Ides Of March
- Be A Man
- Orion
- My Life
- Treachery
- Between The Worlds
- Men Of Pain
- All Of Us
- Australian
- Il Gladiatore
Mit Symphonic Rock Ernst gemacht.
"The Lionspirit" ist bereits das dritte Album der australischen Band IMPERATORE. Und fast genauso imperial wie der Name ist auch der Sound des Albums. Viele Gruppen integrieren hin und wieder Streicherklänge in ein Lied, doch hier ist ein sehr plastischer, ausgeprägter und differenzierter Klang von Streichern und Bläsern zu hören, so dass man den Eindruck gewinnen kann, ein echtes Orchester zu vernehmen. Dazu kommt ein Frontmann, der eher wie ein Opernsänger schmettert, als wie ein Rockshouter röhrt. Dieses an klassischer Musik orientierte Klangbild wird mit einem robusten, metallischem Bandsound kombiniert, wobei diese Verbindung völlig stimmig wirkt. Umso überraschter ist man, im Informationsmaterial zum Album nur von einer einfachen Triobesetzung in der Aufstellung Gitarre-Bass-Schlagzeug mit Unterstützung durch einen zweiten Gitarristen zu lesen, während niemand für die orchestralen Elemente in welcher Form auch immer kreditiert wird.
Wenn schon orchestrale Musik mit kraftvollem Heavy Rock zusammengebracht wird, dann sind natürlich auch hymnische Melodien mit viel Pathos angesagt. Erste eindrückliche Kostproben bieten gleich zum Auftakt eine eigenständige Interpretation von IRON MAIDENs '(The) Ides Of March' und das packende 'Be A Man'. Weitere energetische symphonische Rocker sind 'Orion', 'Between The Worlds' und 'Men Of Pain', wobei immer wieder das gelungene Aufeinandertreffen von Gitarrenriffs mit stark ausdifferenzierten Streichereinsätzen hervorsticht. Da also nicht nur ein paar austauschbare Geigen nebenher fiedeln, sollte das Album auch Prog-Hörer ansprechen.
Daneben gibt es 'My Life' mit schweren Bläsern, als Ruhepol die Powerballade 'Treachery' mit einem bemerkenswert dramatischen Finale und die patriotische Hymne 'Australian', die mutmaßlich mit einem Didgeridoo (leider wieder keine Kredits) den Ureinwohnern Respekt zollt, auf die Ohren. Und wenn eine Band schon ohrenscheinlich von der italienischen Oper beeinflusst ist, verwundert es auch nicht, dass am Ende mit 'Il Gladiatore' eine rein orchestrale Nummer mit italienischem Text steht.
Viele Rock- und Metalfans, die auch "klassische" Musik lieben, dürften eher eine Vorliebe für den wagnerianischen Klang als für den typischen italienischen Sound haben. Insofern könnten entsprechende Hörer mit der Musik von IMPERATORE ein wenig fremdeln, zumal der Sänger eine leichte Neigung zum Knödeltenor hat. Handwerklich gibt es jedenfalls nichts zu bemängeln. Das Konzept, Orchesterinstrumente nicht nur als Zierrat zu benutzen, sondern Nägel mit Köpfen zu machen, ist respektabel. Dass jedoch nahezu alle Stücke auf "The Lionspirit" im kompakten, liedhaften Vier- bis Fünf-Minuten-Format gehalten sind, kann man als Hinweis nehmen, dass das Konzept noch nicht restlos entschlossen durchgezogen wurde.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Stefan Kayser


