IMPERIAL CHILD - Compass Of Evil
Mehr über Imperial Child
- Genre:
- Progressive Metal / Heavy Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Soulmaker Recordings
- Release:
- 13.03.2020
- William Green
- The Imperial Child
- Darren Half-Eye
- Stormbringer
- Priscilla
- The Devil And The Buccaneer
- A Buccaneer's Hymn
- Libertalia
- Victim Of Hate
- The Quest For Jerusalem
Starkes Debüt im Fahrwasser von SAVATAGE
Ein ganz schön interessantes Paket haben die Norweger IMPERIAL CHILD da für ihr Debüt "Compass Of Evil" geschnürt. So wartet die Besetzung mit Gitarrist, Sänger und Komponist Chris DeWolf und Texter Eagle McMorgan, der gleichzeitig auch hinter dem Schlagzeug Platz nimmt, mit zwei extrem erfahrenen Musikern auf, die in ihrer Karriere schon mit Größen wie W.A.S.P., DIAMOND HEAD oder Whitfield Crane unterwegs waren. Ebenso bringt McMorgan einen reichen Schatz von fiktiven Geschichten mit, welche die konzeptuelle Grundlage für die Musik und die Geschichte rund um William Green und seine Erlebnisse bietet. Nimmt man das gelungene Artwork noch hinzu, so hat das Trio eigentlich alles beisammen, um mit seinem Erstling einen Volltreffer bei Freunden von progressiven Tönen zu landen.
Nach dem Intro 'William Green', das mit einer Spoken-Word-Performance die Grundlagen für die Erzählung vermittelt, folgt mit 'The Imperial Child' dann aber schon die erste echte Überraschung. Denn wo im Promotext progressive Rockmusik versprochen wurde, zünden die Norweger stattdessen ein Feuerwerk von klassischem Hard Rock, der schnell an die Glanztage des Genres und insbesondere an die bombastischen Kompositionen der US-Amerikaner SAVATAGE denken lässt. Unterstrichen wird dieser Eindruck noch vom Gesangsstil von Fronter Chris DeWolf, der mich über weite Strecken des faktischen Openers frappierend an Zak Stevens erinnert. Spätestens wenn dann im Mittelteil auch noch das Piano die Führung übernimmt, muss man als Hörer denken, man habe es hier mit einer verschollenen B-Seite des Mountain Kings John Oliva zu tun.
Dieser Eindruck verfestigt sich auch über die weitere Spielzeit hinweg. So klingen die Norweger in ihren stärksten Momenten nach SAVATAGE oder dem späteren Ableger CIRCLE II CIRLCE und können insbesondere in Sachen Songwriting sogar über weite Strecken mit den Vorbildern mithalten. Man höre sich hierzu etwa die Highlights 'Victim Of Hate' oder 'Strombringer' an. Dennoch haben sich zwischen die vielen starken Tracks mit 'Darren Half-Eye' oder 'Libertalia' auch ein paar Füller eingeschlichen, die den Gesamteindruck ein wenig schwächen. Auf ganzer Linie kann hingegen die Produktion der Scheibe überzeugen, für die niemand Geringeres als KING DIAMOND-Gitarrist Andy LaRocque verantwortlich zeichnet und die ensprechend amtlich aus den Boxen dröhnt.
Unter dem Strich sollten SAVATAGE-Fans oder Anhänger der diversen Ableger, die in den späteren Jahren aus den US-Titanen hervorgangen sind, hier unbedingt ein Ohr riskieren, denn sie dürften mit "Compass Of Evil" jede Menge Freude haben. Um schlussendlich mehr als 8 Punkte zu vergeben, müssten die Jungs in meinen Ohren aber noch ein paar der schwächeren Kompositionen loswerden und gleichzeitig neben der musikalischen Heldenverehrung auch ein paar eigene Ansätze unterbringen. Dennoch ist das IMPERIAL CHILD-Debüt ein mehr als gelungener Einstand für die Karriere des Trios.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Tobias Dahs