IMPERIAL MUSTARD, THE - Turn The Stone
Mehr über Imperial Mustard, The
- Genre:
- Psychedelic Rock / Krautrock
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- SLAGRec
- Release:
- 01.12.2025
- Black Sunday
- On The Line
- Turn The Stone
- Hot Smoke
- Beautiful Day
- Easy
- Deep Down
- Orient V8
- Goodbye
Die Wurzeln des Krautrocks ins Visier genommen.
Man muss schon ein wenig in der Krautrock-Szene geeredet sein, um den teils recht langen Jams folgen zu können, die THE IMPERIAL MUSTARD auf dem aktuellen Release verewigt hat. Die Band geht betont relaxt zur Sache und streckt ihre Arrangements teilweise sehr weit in die Länge, so dass die Gefahr langatmiger Zwischensequenzen auf "Turn The Stone" an jeder Ecke lauert. Und zugegeben: Nicht immer gelingt es der jungen Kapelle, die befürchteten Durststrecken auch völlig abzuwenden.
Die neuen Songs fußen auf dem Fundament der frühen hiesigen Psychedelic-Rock-Bewegung und wabern eher schleichend vorwärts. Es ist zumeist recht ruhig, jedes Instrument bekommt genügend Raum, eine stille, aber doch sehr anständige Dynamik füllt ebenfalls den Raum, doch just in jenem Moment, in dem auch mal etwas Eruptives die Szenerie bereichern könnte, scheut THE IMPERIAL MUSTARD den Ausbruch, leider auch schon im Ansatz. Die Performance ist derweil hervorragend und die teils recht emotionalen Stücke nutzen die besinnliche Atmosphäre. Zwischenzeitlich entstehen dann doch leichte Spannungskurven, die in letzter Konsequenz jedoch nicht immer auf die Spitze getrieben werden. Dieses lodernde Fünkchen, das dabei immer wieder darauf wartet, endlich auch zu großen Flamme zu werden, das brennt leider nicht mit jener Intensität, mit der die Truppe ihre Performance füllt - zumindest nicht im Hinblick auf das gelegentlich etwas träge Songwriting.
"Turn The Stone" hat trotzdem seine Genussmomente, diese Passagen, in denen der Laid-Back-Modus so richtig greift und der Hauch von Psychedelica den Nummern ein latentes 70er-Feeling verpasst. Es mag zwar nur episodisch geschehen, dass THE IMPERIAL MUSTARD hier mal aufhorchen lässt, doch man kann sich dennoch sehr schön von den neun frischen Stücken treiben lassen, sollte man keine allzu großen Anforderungen stellen wollen.
Mir persönlich fehlt zwar am Ende dieser besondere Kick, den Nummern wie 'Beautiful Day' und 'Orient V8' zumindest auf Teilen der Langstrecke auszulösen vermögen. Aber auch ohne diese wirklich ergreifenden Parts in Reichweite muss ich zugestehen, dass "Turn The Stone" den Krautrock bei den Wurzeln packt und Fans sicherlich erreichen kann. Das ist gut und gefällig, hat aber definitiv noch Luft nach oben.
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Björn Backes


