IMPERIAL STATE ELECTRIC - All Through The Night
Mehr über Imperial State Electric
- Genre:
- 60s-70s / Rock
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Psychout Records
- Release:
- 23.09.2016
- Empire Of Fire
- All Through The Night
- Remove Your Doubt
- Break It Down
- Over And Over Again
- Bad Timing
- Read Me Wrong
- Get Off The Boo Hoo Train
- Would You Lie
- No Sleeping
Back to the Sixties!
Bereits vor einigen Wochen konnten wir euch an dieser Stelle mit der Rezension zur Single "Read Me Wrong" einen ersten Eindruck des Materials vom neuen Langspieler der Schweden IMPERIAL STATE ELECTRIC geben. Inzwischen ist die Scheibe, die unter dem Titel "All Through The Night" firmiert und mittlerweile bereits das fünfte Album in gerade einmal sechs Jahren darstellt, endgültig fertig und markiert somit einen weiteren Meilenstein in der Vita des schwedischen Workaholics Nicke Andersson. Der Sänger und Gitarrist scheint einfach keine Pausen zu kennen, immerhin kündigte er vor wenigen Wochen an, dass sich auch seine ehemalige Hauptband THE HELLACOPTERS in diesem Jahr für eine einmalige Show auf dem Sweden Rock Festival wiedervereinigen wird.
Für viele kam diese Ankündigung durchaus überraschend, denn in den letzten Jahren hatte sich Andersson mit seinem neuen Projekt immer weiter vom klassischen Rock'n'Roll-Sound der HELLACOPTERS entfernt. Eine generelle Entwicklung, die sich auch auf der neuen Scheibe bestätigen soll, auch wenn der gelungene Rocker 'Empire Of Fire', der die Platte eröffnet, das erst einmal garnicht vermuten lässt. Doch bereits beim folgenden Titeltrack hält dann der BEATLES-Vibe Einzug und die rockigen Riffs müssen einer Mischung aus akustischer Gitarre und poppigen Refrains weichen. Stellenweise erinnert Herr Andersson dabei sogar recht offensichtlich an BRUCE SPRINGSTEEN und dessen Erfolgsalbum "Born In The U.S.A", wenn er im Refrain immer wieder die titelgebende Textzeile 'All Through The Night' dem Hörer entgegenschmettert. Auch wenn sich den Fans der HELLACOPTERS bei diesen Zeilen sämtliche Nackenhaare aufstellen werden, so muss man doch festhalten, dass der Schwede auch in diesen ungewohnten Gefilden eine extrem gute Figur macht und einige wirklich feine Hooklines aus dem Ärmel zaubert.
So liefert die Scheibe mit dem rockigen 'Get Off The Boo Hoo Train', 'Remove Your Doubt' und 'Bad Timing' mit fortschreitender Spielzeit immer mehr echte Highlights und schafft es dabei sogar, immer wieder den klassichen Rock'n'Roll-Vibe der Sechziger und Siebziger heraufzubeschwören, ohne dabei altbacken zu klingen. Einen großen Beitrag dazu leistet auch die dynamische und betont raue Produktion der Platte, die erneut in Anderssons eigenem Studio The Honk Palace aufgenommen wurde und die einfach perfekt zum Songmaterial passt. So stehen am Ende insgesamt neun wirklich starke Tracks zu Buche, während nur der Rausschmeißer 'No Sleeping' nicht so recht mit dem tollen Material des übrigen Silberlings mithalten kann. Hier übertreibt es Andersson dann nämlich mit den Hippie-Referenzen ein wenig und liefert so eine eher mittelmäßige Hommage an SIMON & GARFUNKEL ab, die vor allem mit eintönigem und durchweg langweiligem Songwriting aufwartet.
Trotz dieses Totalausfalls am Ende der Scheibe ist "All Through The Night" insgesamt gesehen eine logische Weiterentwicklung für die Jungs von IMPERIAL STATE ELECTRIC und beschwört anno 2016 noch einmal gekonnt den klassischen Rocksound der Sechziger und Siebziger herauf. Fans der HELLACOPTERS werden damit wohl endgültig mit Anderssons neuem Projekt nichts mehr anfangen können, lässt man sich aber auf die neue Richtung der Skandinavier ein, dann gibt es auf dem Silberling einige echte Hits zu entdecken!
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Tobias Dahs