IMPERIUM DEKADENZ - Into Sorrow Evermore
Mehr über Imperium Dekadenz
- Genre:
- Black Metal
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Napalm Records
- Release:
- 20.01.2023
- Into Sorrow Evermore
- Truth Under Stars
- Aurora
- Elysian Fields
- Forests In Gale
- Awakened Beyond Dreams
- November Monument
- Memories … A Raging River
Hochklassig und majestätisch.
Bereits zum siebten Mal entfachen Horaz und Vespasian ein dichtes, pechschwarzes Höllenfeuer. Richtig, dreieinhalb Jahre nach "When We Are Forgotten" erinnern wir uns wieder an IMPERIUM DEKADENZ, das Duo, das nun mit "Into Sorrow Evermore" locker flockig ihr bis dato dichtestes Werk ans düstere Tageslicht bringt. Und anders als viele Genre-Kollegen steht bei den beiden nicht das Rasende, Rohe im Vordergrund, sondern von Mal zu Mal nahm in ihrer Geschichte immer mehr die Finsteraura das Heft fest in die Hand, bis sich diese konsequent und im wahrsten Sinne des Wortes atemberaubend auch durch das neueste Album schlängelt. "Into Sorrow Evermore" macht seinem Titel ob aller Dramaturgie und Spannung, ob seiner süßlichen Melancholie und ab und an heraustretenden Verzweiflung, aber auch ob der mächtigen Hand des Black Metals, die sich nicht selten auch am Doom bedient, wahrlich aller Ehre.
Vom beginnenden Titelstück, das die düsteren Weichen stellt und uns in die dichtesten Tiefen des Schwarzwaldes entführt, über das dezent ins Extreme abdriftende 'Truth Under Stars' bis hin zum 'Memories…A Raging Water', das dem im Vergleich zum Vorgänger doch wesentlich nachdenklicheren, melancholischeren Touch den Stempel aufdrückt, spielen sich Horaz und Vespasian in einen spürbaren Rausch, in stellenweise vollkommene Ekstase, ohne jedoch den roten Faden der Atmosphäre außer Acht zu lassen. Inmitten dieser 51 intensiven Minuten sorgen das teils rockige, teils tieftraurige 'Aurora' sowie das von herrlichem Doom getragene 'November Monument' – welch passender Titel – für das gewisse Extra. Und wenn auch der Schwarzwald öfter für das Frösteln sorgt, ist da dieser warme Klang, dieser wunderbar passende Sound, der der verirrten Seele einen wohlig warmen Mantel umlegt.
"Into Sorrow Evermore" ist ein vom ersten bis zum letzten Ton, musikalisch wie auch optisch, wenn man sich das stimmungsvolle Artwork anschaut, sehr gut durchdachtes Album, das jedoch ob der piekfeinen Planung noch sehr viel Raum für spielfreudige und überraschende Wendungen hat. IMPERIUM DEKADENZ war auch schon vor dem Release eine Band, deren Musik ich mit Spannung entgegennahm, die mir inmitten des Black-Metal-Einheitsbreis, der nur aus Blastbeats und Gekeife besteht, doch jene Musik entgegenbrachte, die ich in diesen doch tristen, trüben und arg verregneten Wintertagen für meine Seele brauche, ein wunderbarer Soundtrack für den imaginären Spaziergang im Schwarzwald. Für einen realen Tagesmarsch liegt Grevenbroich leider zu weit entfernt.
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Marcel Rapp