IMPERIUM DEKADENZ - Meadows Of Nostalgia
Auch im Soundcheck: Soundcheck 03/2013
Mehr über Imperium Dekadenz
- Genre:
- Black Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Season Of Mist (Soulfood)
- Release:
- 15.03.2013
- Durch das Tor
- Brigobannis
- Aue der Nostalgie
- Ave Danuvi
- Memoria
- Aura Silvae
- Der Unweg
- Striga
- Tränen des Bacchus
BM-Mischung für Anhänger der traditionellen deutschen BM-Schule und Naturmystiker.
Die Schwarzwald-Metaller von IMPERIUM DEKADENZ sind nun auch schon seit bald 10 Jahren im Geschäft, und langsam aber sicher nähert sich das Duo der Speerspitze des deutschen Black Metals. Die nagelneue vierte Scheibe "Meadows Of Nostalgia" erscheint dieser Tage über Season Of Mist und macht - nach einem kurzen Intro aus Ambienz und Akustik, Hall und gezupften Gitarren - gleich klar, wohin die Marschroute führt.
Vespasian und Horaz haben ihren Black Metal auf das Wesentliche reduziert, ohne sich deswegen gleich an Nekro-Sound und Punkriffs zu versuchen. Sie spielen melodisch geprägten und instrumental durchaus opulent inszenierten Black Metal, kommen dabei aber ohne Orchester, ohne Bombast und ohne steriles Geklimper aus. Keyboards sind zwar präsent, aber zu keiner Zeit dominant. Sägende und flirrende Gitarren bleiben prägendes Charakteristikum, ebenso natürlich der relativ genretypisch klingende und klar als muttersprachlich identifizierbare Gesang, der perfekt zur Musik passt, aber darüber hinaus keine allzu intensiven Akzente setzt.
Auf diese Weise rückt die Band nicht in eine kommerzielle Ecke, manövriert sich aber dennoch in eine Position, in der sie Zuspruch sowohl von Black-Metal-Fans aus dem Untergrund als auch von solchen aus dem Mainstream erwarten kann. Im Sound der Band herrschen nämlich melodische Elemente vor: Riffs und Leads präsentieren sich zumeist eingängig und doch grimmig, die Stücke bewegen sich zwischem angezogenem Midtempo mit einigen Ausbrüchen wie beim Zehnminüter 'Aue der Nostalgie' (dem auf die Spielzeit bezogen irgendwann etwas die Puste ausgeht) und getragenem Wiegen der Weiden am Donaustrand bei 'Ave Danuvi', einem Stück, das sich gemächlich und romantisch windet wie der majestätische Fluss durch unsere Heimat.
Auch höhere Tempi werden gegangen, etwa beim gleichwohl wild-romantischen 'Aura Silvae', und stets trifft die Band dabei die feine Balance zwischen Melodie und Unbarmherzigkeit, die mystischen Black Metal auszeichnet. So wird die Band mit ihrem Stil sowohl unter den Anhängern der alten deutschen Black-Metal-Schule als auch unter den Fans der oftmals in den USA beheimateten Naturmystiker ihre Freunde finden. Ich würde mir noch ein wenig mehr Widerhaken wünschen, um die Band ganz oben mit dabei zu sehen, aber "Meadows Of Nostalgia" ist auf jeden Fall ein feines Werk geworden.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Rüdiger Stehle