IMPERIUM DEKADENZ - Procella Vadens
Mehr über Imperium Dekadenz
- Genre:
- Black Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Season Of Mist
- Release:
- 18.01.2010
- Die Hoffnung stirbt...
- Lacrimae Mundi
- A Million Moons
- Ego Universalis
- À La Nuit Tombante
- An Autumn Serenade
- Ocean, Mountains Mirror
- The Descent Into Hades
- Procella Vadens
- ...wenn der Sturm beginnt
Episches Schlachtgeschoss mit beeindruckender Atmosphäre
Aller guten Deinge sind auch im finsteren Black Metal drei: Und bei den Herrschaften von IMPERIUM DEKADENZ geht es mit dem dritten Release in sechs Jahren schon ans Eingemachte, da nicht wenige den deutschen Undergroundlern nach der letzten Platte "Dämmerung der Szenarien" den Durchbruch auf größerer Ebene prognostiziert hatten. Mit "Procella Vadens" sollte der letzte Schritt nun endgültig getätigt sein; IMPERIUM DEKADENZ haben sich beim Songwriting zu ihrem frischen Release noch mehr von der düster-epischen Atmosphäre leiten lassen und schließlich einige Hymnen komponiert, aus denen man die Krone des bisherigen Bandschaffens basteln konnte. Oder mit anderen Worten: Album Numero drei, das zeigt sich schon nach wenigen Minuten, ist der Höhepunkt im Katalog der Schwarzheimer!
Gewohntermaßen setzt die Band auf "Procella Vadens" auf ausladende Arrangements und schleppend aufgebaute Melodik, so dass der Fokus erneut auf stimmungsvollen Longtracks und intensiv ausgemalten Epen liegt. Mit dem melodischen 'Lacrimae Mundi' hat man bereits einen dieser Songs an den Anfang gesetzt und sich einem relativ großen Risiko ausgesetzt; es geht nämlich direkt in die Vollen, und auch wenn das Intro als Aufwärmzeit gilt, ist die Zeit zum Verschnaufen auch beim verhaltenen Tempo des Songs vorerst einmal passé. Dabei komponieren IMPERIUM DEKADENZ alles andere als komplexes, hochgradig anspruchsvolles Material. Stücke wie das hymnische 'A Million Moons' oder das flottere 'Ego Universalis' erzielen mit minimalen Anforderungen an die Struktur die maximale Effizienz und vermögen mit ihren packenden Melodien auf Anhieb mitzureißen. Und auch das schleppende Titelstück, das sich auch an die zweistellige Minutengrenze herantastet, begeistert mit einer fesselnden Epik und herrlich-hymnischen Refrainpassagen.
Auf der anderen Seite manifestiert sich jedoch der Eindruck, dass IMPERIUM DEKADENZ bisweilen ein wenig großzügig mit der jewieligen Spielzeit ihrer Songs umgehen. Ab und an wären kompromierte Arrangements sinniger gewesen, um die Spannung über die Distanz zu retten. Gravierend wirkt sich dieses manchmal überproportionierte Auskosten der eigenen Ideen in Stücken wie 'An Autumn Serenade' und 'Ocean, Mountains Mirror' aus, die sich ziemlich ziehen und über den Höhepunkt hinausschießen. Weniger gleich mehr - das hätte hier sicherlich gepasst, da das Grundgerüst dieser Songs grundsätzlich überzeugende Elemente aufweist.
Kleine Ausfälle sind auf einem Album, das insgesamt mal wieder mehrfach Akzente zu setzen vermag, aber auch legitim, gerade wenn sich gleichermaßen Nummern wie das bravouröse 'A Million Moons' und das elegant ausgeschmückte 'Procilla Vadens' darauf befinden. Mit ihrem dritten Album haben IMPERIUM DEKADENZ einen weiteren Schritt Richtung internationale Spitze gemacht und ihr Standing als eine der besten deutschen Black-Metal-Bands ganz klar verbessert. Liebhaber des epischen Finstersounds sollten daher auch dringend ein Ohr riskieren und später beherzt zugreifen!
Anspieltipps: A Million Moons, Procilla Vadens, Ego Universalis
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Björn Backes