IMPIOUS - Holy Murder Masquerade
Mehr über Impious
- Genre:
- Death Metal
- Label:
- Metal Blade
- Release:
- 26.01.2007
- The Confession
- Bound To Bleed (For A Sacred Need)
- T.P.S.
- Bloodcraft
- Holy Murder Masquerade
- Death On Floor 44
- Slaughtertown Report
- Three Of One
- Everlasting Punishment
- Purified By Fire
- Dark Closure
Man mag das nun auffassen, wie man möchte, doch typischer als auf dem neuen IMPIOUS-Album kann skandinavischer Death Metal kaum klingen. Mit einem dicken thrashigen Unterton schleudern sie erneut ihre thrashigen Todesblei-Attacken in die Menge und bedienen sich zwischendurch einer überraschend hohen Anzahl melodiöser Elemente, so dass für "Holy Murder Masquerade" auf jeden Fall ein vergleich mit den Kollegen von DISMEMBER angebracht ist. Letzterer ist aber auch wegen des rauen Sounds und der charakteristischen Tempovorstöße legitim, wobei IMPIOUS sich aber alleine schon wegen der vielen Thrash-Elemente wieder schnell aus den eventuellen Kopie-Vorwürfen herausziehen.
Das Songmaterial des neuen Silberlings ist indes ziemlich stark und markiert eine Entwicklung hin zu eingängigeren Songs. Gleich die Hälfte der Songs verfügt über leicht nachvollziehbare Lead-Melodien, die gerade in Midtempo-Stücken wie 'Dark Closure'(!) und dem überragenden 'The Confession' so richtig geil kommen. Dementgegen müssen sich Fans der ersten Stunde auch nicht sorgen, IMPIOUS haben zwar zweifelsohne ein erhebliches Stück ihrer einstigen Brutalität eingebüßt, schreiben dafür aber mittlerweile kompaktere und schlichtweg bessere Songs. Das flotte 'Bound To Need (For A Sacred Need)' wäre zum Beispiel so einer. Kurz und prägnant bringen IMPIOUS hier das Thema auf den Punkt, lösen es mit einigen feinen Backing-Vocals ab und streuen noch ein paar messerscharfe Riffs darüber: Fertig ist der perfekte Elchtod-Song.
Insgesamt haben die Schweden gleich elf Stück davon auf "Holy Murder Masquerade" verewigt, und bemerkenswerterweise klingt hier jedes einzelne Stück komplett eigenständig. IMPIOUS variieren heuer unheimlich viel und fühlen sich mittlerweile in mehreren Sub-Genres der Death-Metal-Szene zu Hause. Das imponiert und überzeugt und macht die neue Platte zu einem ersten Szene-Highlight im neuen Jahr. Phrasen wie "So gut war die Band noch nie" möchte ich mir an dieser Stelle zwar sparen, aber es ist nicht zu leugnen, dass der Fünfer hier das wahrscheinlich reifste und vielschichtigste Album der gesamten Laufbahn eingespielt hat. Nach zweieinhalb Jahren Studiopause also eine versöhnliche und gelungene Entschädigung für den Mangel an neuem Material. Schwedentod-Anhänger dürfen hier bedenkenlos zugreifen!
Anspieltipps: The Confession, T.P.S., Three Of One, Dark Closure
- Redakteur:
- Björn Backes