IMPIOUS - The Killer
Mehr über Impious
- Genre:
- Thrash/Death
- Label:
- Hammerheart Records
- Release:
- 09.09.2002
- Intro
- Burn The Cross
- Dead Eyes Open
- Caught In Flesh
- The Deathsquad
- Sick Sex Six
- The Hitman
- Kill For Glory
- Stabbed 69 Times
- Needles Of Sin
- Digital Devil
Diese Scheibe ist schlicht ein Hammer. Nicht oft geht mir ein Thrash/Death-Album auf Anhieb so dermaßen gut rein und verliert auch nach dem zehnten Hören kein bisschen von seinen Reizen. Die Songs sind brutal und melodiös zugleich, sie haben einfach das gewisse Etwas. Hier wird aggressiv und kompromisslos zu Werke gegangen, aber man verfällt niemals in stumpf oder primitiv klingende Songstrukturen. Im Gegenteil, "The Killer" tötet mit Stil. Wenn man die Death Metal-Anleihen mal ein wenig außen vor lässt, dann erinnert mich die Scheibe in ihrer Art stark an das Debütalbum "Power Of Inner Strength" von GRIP INC. Auch da ist ja die Balance zwischen gnadenloser Härte und Eingängigkeit optimal, auch da stand ein Riffmonster neben dem anderen, auch da konnten alle Songs selbst gehobenen Ansprüchen vollauf gerecht werden. Dieses trifft auch uneingeschränkt auf "The Killer" zu. Die saustarken Songs packen dich und lassen dich nicht wieder los. Das sind allesamt wütende Granaten, die das Hirn zum Kochen bringen. Seeehr heavy!
Dabei würde ich IMPIOUS von den Gitarren bzw. dem Riffing her fast komplett in die Thrash-Ecke schmeißen, allerdings schreit Sänger Martin Akesson nicht so sehr wie Gus Chambers von GRIP INC. (um bei obigem Beispiel zu bleiben), sondern verlegt sich mehr auf aggressives Growling, aber das beherrscht er perfekt. Cool kommt es aber auch rüber, wenn er gesanglich mal einen Gang zurückschaltet, wie bei "Sick Sex Six" geschehen. Besonders geil ist bereits der erstklassige Einstieg in die Scheibe mit dem Spannung aufbauenden "Intro", das in das alles zerstörende "Burn The Cross" mündet. Da weiß gleich jeder, wo es langgeht. Denn dieses "Burn The Cross" ist einer der härtesten, aber zugleich auch abwechslungsreichsten Songs dieser Platte. Wem bei diesem Teil nicht der Sabber im Mund zusammenläuft, der muss definitiv taub sein. Insgesamt ist die instrumentale Klasse der Band natürlich nicht zu überhören, aber das große Plus ist definitiv das variable Songwriting. Hier tönt das sauschnelle Kraftfutter genauso anspruchsvoll, wie wenn mal zwei Gänge heruntergeschaltet wird.
Ihr habt bis hierher noch keinerlei Kritikpunkte zu "The Killer" gelesen? Nun, das liegt einzig und allein daran, dass ich mit diesem Album einfach wunschlos glücklich bin. IMPIOUS schleudern einen mit ihrer Intensität ungebremst an die Wand und verstehen es vor allem vorzüglich, intelligentes Geknüppel (nein, das ist kein Widerspruch ;-)) zu fabrizieren. Kompromisslos rüde Mosh-Nummern und erstklassige ruhige Passagen zum Verschnaufen - damit sind die Jungs bestimmt auch live ein Genuss. Und bis die Schweden in unseren Breiten aufkreuzen, kann man sich ja sehr gut mit "The Killer" trösten. Dieses Album wird, zumindest was mich betrifft, sicherlich bald zu meinen All-time-Favs gehören und in der Euphorie des gerade andauernden Hörgenusses wage ich die Prognose, dass die Band schon in naher Zukunft bei den ganz Großen dieses Genres gehörig mitmischen wird. Wenn das dritte Album (wie so häufig proklamiert) das entscheidende Album einer Band ist, dann dürften IMPIOUS wohl bald zur Creme de la Creme gehören. Ein Killer!
Anspieltipps: Burn The Cross, Dead Eyes Open, Kill For Glory, Needles Of Sin
- Redakteur:
- Stephan Voigtländer