IN AEVUM AGERE - Emperor Of Hell - Canto XXXIV
Mehr über In Aevum Agere
- Genre:
- Doom
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Metal On Metal Records
- Release:
- 19.11.2021
- Emperor Of Hell
- Intro
- The City Of Dis
- Malebolge
- In Phlegethon
- Chiron
- Sorrowful Goodbye
- Allegorical Images(Universal Destiny)
- The Straight Path Was Lost
Doom over Italy!
Longplayer Nummer drei von Bruno Masullis' Hauptband IN AEVUM AGERE. Der italienische Gitarrist und Sänger scheint aus einem unerschöpflichen Fundus von Riffs und Melodien schöpfen zu können, denn anders kann ich mir die konstante Qualität bei der Quantität seiner Veröffentlichungen nicht erklären. Neben diesen drei Langeisen, gibt es ja auch noch etliche EPs und Singles, sowie Releases seiner anderen Betätigungsfelder ANNIHILATIONMANCER, IT MITI ETERNI und POWER BEYOND. Wer nun noch bedenkt, dass Bruno (fast) alle Saiteninstrumente auf dem vorliegenden Album im Alleingang eingespielt hat und neben ihm nur noch Drummer Claudio Del Monaco zum festen Stamm der Band gehört, muss seinen imaginären Hut vor so viel Engagement ziehen.
Wie schon auf dem Vorgänger aus dem Jahr 2019, wird auch auf "Emperor Of Hell- Canto XXXIV" Dantes' Göttliche Komödie verarbeitet. Kein leichter Stoff. Passend dazu brettert der titelgebende Opener mächtig aggressiv und düster aus den Boxen. Wie gewohnt fällt die dominante Rolle des Basses im Gesamtsound von IN AEVUM AGERE positiv auf. Ohne dass hier jetzt akrobatische Fingerübungen zur Schau gestellt werden, wummert der Tieftöner einfach andauernd auffallend laut aus der Anlage. Ich empfinde das als sehr angenehm, denn hier haben wir ein schönes Alleinstellungsmerkmal.
Suchen wir nach Dosenöffnern in diesem Dickicht aus Doom, so bleibt erst einmal das toll gesungene 'City Of Dis' im Ohr haften. Hier hören wir über abgestopptem Riffing herrliche Melodiebögen und tolle Hooks, die sich schnell im Kleinhirn festsetzen. Überhaupt ist abgestoppte Rhythmik ein nicht unwesentlicher Bestandteil von IN AEVUM AGERE im Jahr 2022. So überzeugt auch 'Chiron' mit ebensolcher Stilistik, die den Gesang von Bruno so wunderbar in den Fokus schiebt. Ein Bonus, denn seine kraftvolle, glockenklare Stimme hebt die Musik der Italiener schnell weit über den Durchschnitt. Aber wisst ihr ja alle längst.
Ebenso toll wie der Gesang ist die Kunst, mehrschichtige Gitarrenharmonien zu komponieren. Wunderbar nachzuhören im fast schon epischen 'Allegorical Images (Universal Destiny)', welches ich beinahe als progressiven Doom bezeichnen möchte. Die Nummer ist so wunderbar vielschichtig, man entdeckt auch nach etlichen Durchläufen noch immer neue Details, so dass der Spannungsbogen permanent angenehm hoch bleibt.
Dies ist dann auch mein Fazit zu "Emperor Of Hell – Canto XXXIV": Ein tolles Doom-Album mit gelegentlichen Wutausbrüchen im Rhythmusbereich, das aufs erste Ohr etwas sperrig wirkt, den Hörer mit seiner Vielschichtigkeit aber schnell fesselt und ihn dann auch nicht mehr loslässt.
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Holger Andrae