IN CASE OF FYR - Reap What You Sow
Mehr über In Case Of Fyr
- Genre:
- Modern Metal
- Bitter And Betrayed
- Unbreakable Love
- Abso(Fucking)lutely
- Dancing With Tears In My Eyes
- Bitter And Betrayed (HATE Version)
In ihrer Heimat, dem Großraum Hannover, scheinen IN CASE OF FYR bereits recht bekannt zu sein. Kein Wunder, schließlich zählt das Quintett nicht gerade zu den faulen Zeitgenossen und gastiert recht häufig auf den Bühnen in dieser Region. Wenn es den Jungs dabei gelingt, ihre Energie auch umzusetzen, kann wohl bei jedem einzelnen Gig von einem intensiven Konzerterlebnis gesprochen werden.
Auf "Reap What You Sow" wird jedenfalls deutlich, dass IN CASE OF FYR ihrem Namen alle Ehre machen und sie entflammen im Zuhörer regelrecht einen Schwall der Begeisterung. Der Opener 'Bitter And Betrayed' kommt als eingängige, wenn auch recht rabiate Melange aus modernem Metal, reichlich Melodien und einer satten Dosis Aggression aus den Boxen, ehe das anschließende 'Unbreakable Love' mit dezent gen Göteborg klingenden Gitarrenriffs aufwartet, zudem aber auch entfernt an LIFE OF AGONY erinnernde Passagen innehat. Generell scheinen sich IN CASE OF FYR stilistisch nicht direkt an irgendeiner Band zu orientieren, sondern dürften eine sehr umfangreiche CD-Kollektion ihr Eigen nennen, in der wohl reichlich unterschiedliches Material der letzten 25 Jahre zu finden ist. Daraus haben sich bei IN CASE OF FYR Anleihen aus dem Thrash Metal ebenso eingeschlichen wie aus dem Hardcore oder dem melodischen Death Metal. Dementsprechend knallen uns die Jungs mit 'Abso(Fucking)lutely' dann ein Thrash-Metal-Brett der Sonderklasse hinsichtlich des Riffings um die Ohren, bei dem Sänger Cookie abermals mit seiner sehr variablen Stimme, die Keith Caputo-mäßig einschmeicheln kann, aber ebenso Todesmörtel-kompatibles Gebrülle zu bieten hat, beeindrucken kann. Auch weniger Metal-mäßiges Material dürften die Jungs zu schätzen wissen, so dass uns der Fünfer in Folge mit dem alten ULTRAVOX-Gassenhauer 'Dancing With Tears In My Eyes' eine Fremdkomposition als Überraschung offeriert. Auch wenn diese Nummer keineswegs zum ersten Mal nachgespielt wurde, darf man IN CASE OF FYR zur wohl heftigsten Version davon gratulieren und das, obwohl sich die Jungs gar nicht einmal zu weit vom Original entfernt haben.
Die Scheibe endet dann so wie sie begonnen hat, nämlich mit 'Bitter And Betrayed', allerdings in der "HATE Version", bei der HATE SQUAD-Sänger Burkhard Schmitt ebenfalls am Mikro zu hören ist. Ob hier ein Freundschaftsdienst von Burkhard erwiesen wurde oder besagte Nummer von IN CASE OF FYR als indirekter Tribut an eine der innovativsten Bands aus deutschen Landen überhaupt gedacht ist, kann ich nicht nachvollziehen, aber es muss abermals deutlich gesagt werden, dass HATE SQUAD schon vor langer Zeit deftigen Metal mit Hardcore verquickt haben, auch wenn damals noch keine Menschenseele von "Metalcore" gesprochen hat und ein Großteil der heute angesagten Bands diese "Urväter" nicht entsprechend zu schätzen wissen.
Von "Metalcore" kann bei IN CASE OF FYR übrigens nicht gesprochen werden, denn der Metal in moderner Ausführung und sehr facettenreicher Version überwiegt auf "Reap What You Sow" eindeutig und wirft die Frage auf, weshalb diese Band nicht schon längst bei einem Label unter Vertrag ist.
Anspieltipps: Bitter And Betrayed (beide Versionen), Abso(Fucking)lutely
- Redakteur:
- Walter Scheurer