IN COLD BLOOD - Suicide King
Mehr über In Cold Blood
- Genre:
- Hardcore
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- Demons Run Amok Entertainment
- Release:
- 01.06.2009
- Suicide King
- Fuck Your Opinion
- Machine
- Straight Flush
- Dogma
- Erase The Pain
- Empty
- Bleak Existence
- Dead To This World
- Pain
- Time To Die
- Violent Actions
- Bare No Shame
- Scars Of Life
- One False Move
- Retailiate
Ein Hardcore-Brett, das angenehm vielseitig tönt und einige Genre-Klischees gekonnt umschifft.
Irgendwie kann ich mich des Eindrucks nicht erwehren, dass Hardcore-Bands heutzutage sehr häufig extrem ähnlich klingen und immer wieder dieselben Songs aufgenommen werden. In gewisser Weise ist es dann erfrischend, eine Scheibe wie "Suicide King" von IN COLD BLOOD in die Griffel zu bekommen. Die Songs sind allesamt schon über zehn Jahre alt und von verschiedenen Scheiben bzw. Aufnahmesessions zusammengeklaubt, entstanden kurz nachdem IN COLD BLOOD als Nachfolger von INTEGRITY aus der Taufe gehoben wurden. Das merkt man allerdings auch beim Sound der Platte, der recht undifferenziert und dumpf tönt - eben "old-school", wenngleich das hier nicht im positiven Sinne gemeint ist. Teilweise agieren die Cleveländer richtig wüst und bratzig, aber musikalisch ist die Scheibe sehr abwechslungsreich ausgefallen. Zahlreiche auflockernde Zwischenspiele sowie doomig anmutende Parts wissen zu gefallen, der Wechsel zwischen wildem Geboller und ruhigeren Passagen (die trotzdem noch einigermaßen sperrig daherkommen können) wirkt stets ansprechend und natürlich. Von prolligem Hardcore aus der Klischee-Schublade sind IN COLD BLOOD meilenweit entfernt, dafür hat die Mucke jede Menge Eier und kommt mit einer ungehobelt und roh tönenden Aggressivität um die Ecke. Davon können sich etliche im 3-Akkord-Dauerstampfen losrüpelnde Combos ein Scheibchen abschneiden. Auf "Suicide King" vermischen sich vielmehr die guten alten Hardcore-Vibes mit einer ordentlichen Portion Frische und ungezügelter Wildheit. Nur die Vocals sind etwas gewöhnungsbedürftig und fallen deutlich zu eintönig ist, da fehlt die Power, Aggressivität und auch Variabilität, die die Musik sonst auszeichnet. Diese Gleichförmigkeit des Gesangs sorgt leider für Punktabzug, ebenso die mittelprächtige Produktion, auch wenn diese aufgrund des Alters des Materials gar nicht heutigen Standards entsprechen kann. Trotzdem hätte man da sicher noch einmal einen Profi drübergehen lassen sollen. Besonders bei den Live-Songs, die von einem Konzert aus dem Jahre 1998 im Leipziger Conne Island stammen, ist der Sound extrem schlecht und verwaschen - bei solch schlechter Klangqualität hätte man besser daran getan, die Stücke einfach wegzulassen. Für Anhänger von old-school-Hardcore aus den Neunzigern dürfte die Scheibe aber durchaus interessant sein.
Anspieltipps: Machine, Straight Flush, Empty
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Stephan Voigtländer