IN FLAMES - A Sense Of Purpose
Mehr über In Flames
- Genre:
- Melodic Death Metal
- Label:
- Nuclear Blast
- Release:
- 04.04.2008
- The Mirror's Truth
- Disconnected
- Sleepless Again
- Alias
- I'm The Highway
- Delight And Angers
- Move Through Me
- The Chosen Pessimist
- Sober And Irrelevant
- Condemned
- Drenched In Fear
- March to The Shore
Einst als Miterfinder des melodischen Göteborg-Death-Metals gefeiert, entdeckten IN FLAMES vor ein paar Jahren ihre experimentelle und groovige Ader - um zuletzt dann doch wieder in etwas härtere Gewässer zurück zu rudern. Die neue Scheibe fängt nun da an, wo der Vorgänger aufgehört hat. Oder besser gesagt, fängt genauso an und hört ähnlich auf. Soll heißen: Anfangs grooviges Geboller und ein paar lieblichere Töne, während sich die eigentlichen Perlen weiter hinten verstecken. 'I´m The Highway', 'Sober And Irrelevant' und 'Drenched In Fear' besitzen nämlich ein paar Killerriffs, wie sie die Herzen der Fans alter Göteborger Schule höher schlagen lassen. Und mit 'March To The Shore' wird der vielleicht beste Song gar auf den hintersten Platz beordert. Los geht’s dagegen ähnlich wie zuletzt auf "Come Clarity": Die Singleauskopplung 'The Mirror´s Truth' holzt mit ordentlich viel Doublebass und ein bisschen typischem IF-Gefiedel los, während das folgenden 'Disconnected' in eine ähnlich Kerbe schlägt.
Alte Fans wird’s freuen, dass der Härtegrad wieder deutlich angezogen wurde. Anhänger neueren Materials werden sich eher auf die groovigeren Songs stürzen, diesmal jedoch den zuletzt typischen Tanzflächenhit vermissen. Mit 'Sleepless Again', 'Alias', 'Delight And Angers' oder 'Move Through Me' gibt es zwar gleich mehrere pontenzielle Kandidaten dafür, inklusive kurzen Keyboard- und Akustikgitarren-Einsätzen. Allerdings erschließen sich einem die Melodien nicht immer beim ersten Hinhören, und manche Refrains zünden erst beim zweiten Durchlauf. Einige werden die Ballade 'The Chosen Pessimist' anführen – aber wenn sich IN FLAMES schon an einen achtminütigen Song wagen, hätte ich doch etwas mehr erwartet, als die ersten drei Minuten immer wieder ein und die selben Gitarrennoten zu wiederholen.
Dennoch: "A Sense Of Purpose" ist wieder ein grooviges, bisweilen recht vorwärts walzendes Album geworden. Mit sehr vielen versteckten Details, die tatsächlich wachsen, wenn man ihnen ein paar Durchläufe mehr als gewohnt gönnt. Wer den Vorgänger "Come Clarity" mochte, wird auch beim Neuling zugreifen. Und alte Fans, die – nicht immer grundlos – "Clayman" nachtrauerten, werden glücklich sein, dass IN FLAMES die Experimente seit "Reroute To Remain" und "Soundtrack To Your Escape" wieder deutlich runtergefahren haben. Und des öfteren sogar alte Stärke aufblitzen lassen.
Noch mehr Meinungen zu "A Sense Of Purpose" findet ihr in unserer Gruppentherapie.
Anspieltipps: Alias, I'm The Highway, March to The Shore
- Redakteur:
- Carsten Praeg