IN FLAMES - Sounds Of A Playground Fading
Auch im Soundcheck: Soundcheck 06/2011
Mehr über In Flames
- Genre:
- Modern Metal
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Century Media (EMI)
- Release:
- 17.06.2011
- Sounds Of A Playground Fading - In Flames
- Deliver Us
- All For Me
- The Puzzle
- Fear Is The Weakness
- Where The Dead Ships Dwell
- The Attic
- Darker Times
- Ropes
- Enter Tragedy
- Jester?S Door
- A New Dawn
- Liberation
Gewollt, aber nicht immer gekonnt
IN FLAMES sind mit Abstand eine der beliebtesten Metalbands. Über die Jahre haben sie sich mit Alben wie "Colony", "Clayman", "Reroute To Remain" oder "Soundtrack To Your Escape" immer weiter nach oben gekämpft, bis man letztendlich vor gut 4.000 Fans pro Abend spielte. Für mich allerdings war schon "Come Clarity" nur ein lauer Abgesang, von dem was die amerikanische Konkurrenz mittlerweile besser macht. "A Sense Of Purpose", das letzte Album von 2008, konnte dann schon wesentlich mehr Fans nicht mehr zu Frieden stellen. Irgendwie fehlten die Hits, die Riffs, die einen so schnell nicht mehr loslassen, aber es fehlte irgendwie auch an Feeling. Wer kann sich heute noch groß an die Songs der Platte erinnern? Früher blieb einfach mehr hängen.
Mit ihrem neuen Studioalbum sind IN FLAMES bei Century Media unter Vertrag. Zum Labelwechsel wollten die Schweden sich auch von bisher unbekannten Seiten zeigen und - natürlich- ihr bisher bestes Album vorlegen. Nun ist es da und heißt "Sounds Of A Playground Fading". Der Albumtitel hätte auch gut zum ersten KORN-Album und dessen Cover gepasst. Die erste Single 'Deliver Us' zeigt eine Band, die genau dort ansetzt, wo die Vorgängerplatte aufhörte. Zwar klingt man etwas düsterer, doch fehlt auch hier wieder irgendwie das gewisse Etwas was früher Songs wie 'The Quiet Place', 'Ordinary Story' oder 'Trigger' auszeichnete.
Dabei ist eigentlich alles vorhanden, was IN FLAMES schon seit Jahren auszeichnet. Die Leadgitarren, die peitschenden, groovenden Drums und Anders Gekeife und der mehr oder weniger klare Gesang. Aber dies sind nun mal auch die Trademarks seit Jahren. Wirklich viel tut sich bei den Schweden irgendwie nicht mehr seit "Soundtrack To Your Escape". Die Songs auf "Sounds Of A Playground Fading" klingen wie eine Mischung aus den New-Metal-artigen groovig-krachenden Riffs von "Soundtrack To Your Escape" gepaart mit dem Sound von "A Sense Of Purpose" und etwas düsterer Stimmung. Wirklich etwas Neues bietet die Kultband irgendwie nicht und auf die volle Distanz ödet der ein oder andere Track ordentlich an, wie zum Beispiel die Volldröhnung Valium 'Jester's Door' oder das dahinplätschernde 'Deliver Us', welches man oft hören muss, damit sich wenigstens ein kleiner Fetzen in den Gehörgängen festsetzt.
Allerdings gelingt es IN FLAMES immernoch gute Songs zu schreiben, nur ist eben die Dichte nicht mehr so hoch wie früher. Der Rausschmeißer 'Liberation' besticht durch seinen schön melodischen Refrain und mausert sich zum Hit der Platte. 'Fear Is The Weakness' oder der Opener 'Sounds Of A Playground Fading' überzeugen dann doch. Nur irgendwie ist das für eine Band von der Größe von IN FLAMES irgendwie zu wenig, um weiterhin everybody's darlings zu sein.
Das hier vorliegende Werk ist nicht schwächer, aber auch nicht stärker als sein Vorgänger. Anders Friden und seine Truppe sollten auf dem nächsten Album allerdings endlich wieder einen Gang zulegen, sonst ist ihr Zenit endgültig überschritten. Dieses Album lässt den Zenit nämlich nur noch knapp in Sichtweite rücken.
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Sebastian Berning