IN FLAMES - Trigger
Mehr über In Flames
- Genre:
- Melodic Death Metal
- Label:
- Nuclear Blast
- Release:
- 10.06.2003
- Trigger (Single Edit)
- Watch Them Feed
- Land Of Confusion
- Cloud Connected (Club Connected Remix)
- Moonshield (C64 Karaoke Version)
- Trigger (Video)
- Cloud Connected (Video)
Die Schweden scheint momentan die Arbeitswut gepackt zu haben: Da ist man gerade von den "Tuborg Sessions", die immerhin elf brandneue Songs einbrachten, aus Dänemark zurückgekehrt und wird sich in diesem Sommer auf diversen Festivals den Arsch abspielen - doch damit nicht genug. Mit der "Trigger"-EP steht schon neues Futter für die begierig wartenden Fans bereit.
Wie der Titel schon klar macht, handelt es sich hier im Prinzip um die Single-Auskopplung des "Reroute To Remain"-Songs, der allerdings als Single Edit vertreten ist. Im Klartext heißt das nur, dass man sich hier etwas kürzer an einem der - meiner Meinung nach - besten Songs vom letzten Studio-Output ergötzen kann.
Mit von der Partie ist mit 'Watch Them Feed' ein bisher unveröffentlichter Song, der von seiner geradezu thrashigen, aggressiven Art und dem hohen Tempo her auch fast noch auf die "Whoracle"-Platte gepasst hätte. Geiles Teil, davon kann es auf der nächsten Langrille ruhig mehr von geben!
Was die Welt hingegen nicht wirklich braucht, ist das, was man 'Cloud Connected' angetan hat. Zwar war das Stück bereits auf "Reroute To Remain" prädestiniert als Single-Auskopplung und für Airplay, aber diesen saft- und kraftlosen Remix hat selbst das "poppigste" IN FLAMES-Stück nicht verdient. Die normalerweise fett bratenden Klampfen wurden weit in den Hintergrund gemischt, dafür dominieren sphärische Synthie-Spielereien, welche zusammen mit den arg elektronisch klingenden Drums dem Stück eine mittelmäßige Disco-Atmosphäre verpassen. Pfui Deibel. Gut eingesetzte Elektronik in allen Ehren, aber das hier braucht echt kein Mensch.
Den Vogel schießen die Göteborger aber definitiv mit dem GENESIS-Cover 'Land Of Confusion' ab. Und das im positiven Sinne. Zwar konnte man bereits mit der DEPECHE MODE-Neuvertonung 'Everything Counts' deutlich zeigen, dass Songs aus den Achtzigern eine Neu-Einkleidung in den Göteborg-Sound verdammt gut stehen kann. Allerdings hätte ich es nicht für möglich gehalten, dass dem Quintett dies auch mit dem GENESIS-Evergreen glückt. Doch Anders' äußerst ausdrucksstarker Gesang und die Tatsache, dass man das Tempo zwar deutlich, aber nicht übertrieben angezogen hat, machen aus der Sache erneut eher eine Neuinterpretation denn eine Coverversion. Stark!
Zur Karaoke-Version von 'Moonshield' möchte ich an sich wenige Worte verlieren. Das Ding wird bestimmt mal Kult-Status erlangen (Midi-Sound regelt halt ;-)), wäre aber doch deutlich besser auf der Fernost-Variante der EP aufgehoben. Wer's braucht...
Abgerundet wird dieses im Gesamtbild doch sehr schmackhafte Package durch Videoclips zu 'Cloud Connected' und 'Trigger', der erste sollte aus dem Fernsehen bekannt sein (nette Kamerafahrten inklusive "Stargate"-Feeling), während man beim zweiten Streifen nicht nur IN FLAMES auf der Bühne, sondern auch SOILWORK nebenan begutachten kann. Gut gemacht sind die Teile auf alle Fälle.
Summa summarum eine insgesamt gelungene EP, die sich nicht nur Hardcore-Fans zulegen sollten. Auch wenn der Remix von 'Cloud Connected' nervt und die Karaoke-Version für die Katz' ist - der Rest des Materials bewegt sich auf typisch hohem Band-Niveau.
Anspieltipps: Watch Them Feed, Land Of Confusion
- Redakteur:
- Rouven Dorn