IN MALICE'S WAKE - Light Upon The Wicked
Mehr über In Malice's Wake
- Genre:
- Thrash
- ∅-Note:
- 9.50
- Label:
- Punishment 18
- Release:
- 30.11.2015
- Onward Human Suffering
- Bear Th Cross
- In Darkness
- Light Upon The Wicked
- From Beyond
- Hear The Howls
- Annihilation Frost
- A Sign Of The Times
- Indoctrinator
- The Halls Of The Damned
Tornado-Thrash!
Ganz offensichtlich ist hier in den letzten Jahren eine Band an mir vorbei gegangen, die haargenau meinen Geschmack trifft. IN MALICE'S WAKE aus Melbourne spielt diese Art von Thrash, der mir sofort das Blut in den Adern kochen lässt und der beim sitzenden Anhören dafür sorgt, dass die Füße wie von Geistern geführt Doublebass spielen. Das australische Quartett schafft den Spagat, alte Traditionen so in ein zeitgemäßes Gewand zu kleiden, dass es Anhängern beider Stilistiken zusagen muss.
Schon die instrumentale Einleitung "Onward Human Suffering" gibt die Marschroute deutlich vor: extrem druckvoll produzierter Thrash mit klarem Augenmerk auf messerscharfes Riffing und ausgefeilten Melodien. Dabei wird ab und an auch mal das Tempolimit deutlich überschritten und die Härtegrenze in Richtung Todesblei ist ebenfalls gelegentlich in Sichtweite. Erinnert sich jemand an das zweitbeste Album der einstmaligen Bay-Area-Helden TESTAMENT namens "The Gathering"? Ja? Wenn euch die Scheibe genauso gut findet wie ich, dann müsst ihr gar nicht weiter lesen, sondern könnt umgehende diesen dritten Tonträger von IN MALICE'S WAKE ordern.
Für die restlichen Leser gibt es im Folgenden noch ein paar additive Ausführungen. Schon die erste Gesangsnummer 'Bear The Cross' hat alles, was ich in einem Thrashsong hören möchte: Tiefe, gut verständliche, böse Vocals, Stakkato-Drumming, Druckwellen-Rhythmik und ausgefeilte Gitarrenparts mit Haifischzähnen. Schon beim nachfolgenden 'In Darkness' ist der Titel dann Programm. Wütend wie eine tollwütige Büffelherde stampft diese Nummer mit höllischem Tempo aus meiner Anlage und lässt mich erstmal komplett sprachlos zurück. Was für ein Unwetter! Trotz dieser erschreckenden Härte vergisst die Band aber auch hier nicht, wie man einen Song nachvollziehbar gestaltet, und so sind etliche Feinheiten gekonnt in diesen Tornado eingebaut, die auch 'In Darkness' zu einem Hit machen. Man achte nur einmal auf die unglaubliche Gitarrenmelodie kurz vorm dem finalen Donnerschlag. Gänsehaut! 'From Beyond' ist von ähnlichem Kaliber und bolzt ebenfalls mit der Durchschlagskraft eines Blauwalls beim Kopfsprung durch die aufpeitschenden Wellen.
In 'Annihilation Frost' flitzefingern die beiden Klampfer mit hochmelodischen Solopassagen gegen das ruppige Rhythmusgestrüpp, und die schaurigen, mehrstimmigen Singsang-Chöre am Ende sorgen für einen leichten Gruselfaktor Tollstens. Wer es altmodisch mag, dürfte mit 'A Sign Of The Times' am schnellsten Zugang zum Album finden. Hier schieben die Jungs im Midtempo mächtige Riffwälle vor sich her und die Gesangpassagen sind nicht ganz so harsch wie in anderen Nummern. Trotzdem hat auch dieser Titel mächtig Dampf auf dem Kessel.
Insgesamt haben wir es hier also mit einem absoluten Killerteil zu tun, welches meinen Player schon seit Wochen blockiert. Wer auf klug aufgebauten und gleichzeitig extrem bissigen Thrash steht, kommt an dieser Killerkeule nicht vorbei. Buy or f*ckin' die!
- Note:
- 9.50
- Redakteur:
- Holger Andrae